Yaiba
Achtung, dieser Artikel enthält teilweise Spoiler-Informationen! | |
---|---|
Dieser Artikel enthält in einigen Abschnitten Informationen, die bisher noch nicht in Deutschland bekannt sind. Überlege dir bitte gut, ob du dir diesen Artikel ansehen oder die Seite hier verlassen möchtest. |
Yaiba ist eine 24-bändige Mangareihe von Gosho Aoyama über die Abenteuer eines jungen Kendōkas namens Yaiba Kurogane, welcher der größte Samurai aller Zeiten werden will. Die Manga-Reihe wurde später in Japan als eine 52-teilige Animeserie namens Kenyū Densetsu YAIBA ausgestrahlt.
Yaiba brachte neben Detektiv Conan den meisten Ruhm für Aoyama ein und ist zudem seine zweitlängste Serie.
Seit dem 11. April 2022 wird die Serie auch von Egmont Manga im Zweimonatsrhythmus in Deutschland veröffentlicht.[1] Als Übersetzerin fungiert Claudia Peter,[2] als verantwortliche Redakteurin Inga Wurzbach.[3] Im Januar 2023 verriet sie ConanNews.org exklusiv, dass sie „Yaiba sofort ins Herz geschlossen“ hat und als „der perfekte Mix aus Action und Humor“ sieht, aber „die Verkäufe bisher hinter unseren Erwartungen zurück“ bleiben.[4]
Handlung
Yaiba Kuroganes Vater Kenjuro nahm seinen noch sehr kleinen Sohn und zog mit ihm in einen Dschungel, um ihn zum Schwertkämpfer auszubilden. Seine Ehefrau, Yaibas Mutter Michiko Kurogane, hat ihm dies nie verziehen und ihrer Tochter Moroha deswegen eingeredet, dass Kenjuro ein Betrüger sei, der ihren „wahren“ Vater ermordet habe, weshalb sie sich an ihm rächen müsste. Sechs Jahre vor Beginn der Serie rettet Yaiba die junge Nadeshiko Yamato bei einer Safari davor, von einem Jaguar angegriffen zu werden. Sie verliebte sich damals sofort in ihn.[5]
Eines Tages fangen Yaiba, mittlerweile 14 Jahre alt,[6] und sein Vater in ihrem Dschungel einen Gorilla und bereiten ihn als Mahlzeit zu, was einen Tiger zum Angriff provoziert, weil er seinen eigenen Anteil daran haben will. Die Verwandten des Gorillas erscheinen und jagen Yaiba, seinen Vater und den Tiger, bis sie es schaffen, sich in einer Kiste voller Früchte zu verstecken, die zu ihrem Pech in ein Flugzeug gebracht und nach Tokio transportiert wird. Nach ihrer Ankunft trifft das Trio auf Sayaka Mine und ihren Vater Raizo Mine, einen alten Kendō-Rivalen von Kenjuro, der versucht, diesen zu einem Duell herauszufordern, wozu es jedoch nicht kommt, weil Kenjuro alle fünf spontan schnappt und sie in ein Taxi steckt, um der Flughafenpolizei zu entkommen. Dieses lässt er zum Anwesen der Familie Mine fahren. Yaiba hingegen wundert sich über Sayaka, welches das erste Mädchen ist, das er jemals in seinem Leben gesehen hat und freundet sich mit dem Tiger an, der später Kagetora getauft wird.[7]
Sayaka, die genauso alt ist wie Yaiba, wird am folgenden Tag von ihm zur Mittelschule begleitet, wo er sofort in einen Konflikt mit ihrem Klassenlehrer Herr Sudo und mehreren Klassenkameraden gerät, die sich mit Kendō auskennen, darunter dem kahlen Schwertkämpfer Takeshi Onimaru. Yaiba will unbedingt gegen ihn kämpfen und fordert ihn zu einem Kampf heraus, den Takeshi ablehnt, woraufhin Yaiba einige äußerst perfide Fallen aufstellt, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Infolgedessen kämpfen die beiden kurz danach dann doch gegeneinander, was sie quer durch einen großen Teil Tokios führt und sie extrem viele Sachschäden verursachen. Keiner von ihnen gewinnt den Kampf am Ende wirklich und beide gehen schwer verletzt nach Hause.[8]
Während Yaiba zur Schule zurückkehrt und die Gesellschaft der Mädchen dort schätzt, zieht sich Onimaru zurück und entdeckt einen geheimen Keller direkt unter dem Haus seiner Familie, in dem das Schwert des shintoistischen Gottes Fūjin, die Klinge Fūjin-ken, aufbewahrt wird, das Sturm und Wind verkörpert. Zum Entsetzen seines Großvaters und seiner Schwester Ayame wird der junge Mann von der Kraft des Schwertes überwältigt und von Fujin besessen, der ihn in eine Art Teufel verwandelt, der eine Gruppe von acht Tierdämonen um sich schart. Onimaru erobert daraufhin ganz Japan und demonstriert seine neu gewonnene Macht, indem er zuerst den Tokyo Tower vollständig zerstört. Zur gleichen Zeit machen sich Yaiba und seine Freunde auf eine beschwerliche Reise, um das Komplement zum Fūjin-ken, das Schwert des Donnergottes Raijin, aufzuspüren, damit zu trainieren und die Dämonen zu stoppen, wobei Yaiba von dem 400-jährigen Samurai Musashi Miyamoto unterrichtet wird, der seit jeher über das Schwert gewacht hatte. Allerdings wirkt Musashi, zur anfänglichen Enttäuschung der Protagonisten, eher wie ein Dieb und ein Perverser als wie ein legendärer Schwertkämpfer.[9]
Zusammen mit dieser illustren Gruppe, zu der auch die beiden unsterblichen Samurai Jubei Yagyu und Kojiro Sasaki, sowie später zwei der Tierdämonen – der Froschmensch Gerozaimon Geroda und die Seegurke Namako-Otoko - gehören, welche die Seiten gewechselt haben, gelingt es Yaiba, Takeshi Onimaru mehrmals zu besiegen. Auch Nadeshiko Yamato taucht zwischendurch wieder auf, um Yaiba zu finden und fordert Sayaka als Rivalin heraus. Während des letzten Kampfes zwischen Yaiba und Onimarus Teufelsform in der Serie trennt er ihm schließlich seine Hörner ab, was Fūjin vertreibt, Takeshi wieder zu einem normalen menschlichen Schüler macht und mehr oder weniger alles zur Normalität zurückkehren lässt.[10]
Kurz darauf trifft Yaiba bei einem Kendōturnier seine jüngere Schwester Moroha Kurogane, die ihn zu ihrer Mutter Michiko bringt, bevor er an einem von schaulustigen Multimilliardären organisierten Kampfsportturnier teilnimmt, dem „Turnier zu Ehren von Nobunaga Oda“, das auf der künstlichen Yoroi-Insel stattfindet. Dort tritt er im Halbfinale den deutlich überlegenen, gleichaltrigen Jungen Soshi Okita an, der trotz seines enormen Talentes gar kein Kendōka mehr sein will. Dieser gibt jedoch seinen sicheren Sieg auf, als er merkt, dass Yaiba, egal wie weit er geht, niemals aufgeben würde, selbst wenn es ihm sein eigenes Leben kostet. Okita findet dadurch wieder seine Leidenschaft für das Kendō und ein Leben als Samurai und die Beiden sind seitdem Rivalen.[11] Okita verliebt sich während dieser Begegnung außerdem in Yaibas Schwester Moroha.[12]
Daraufhin kommt es zur finalen Begegnung zwischen Yaiba und dem von Kenjuro trainierten Onimaru, die Yaiba erneut knapp gewinnen kann, während Kenjuro selbst, Michiko und Moroha am Rande der Arena aufeinandertreffen und sich aufklärt, dass Kenjuro doch Morohas wahrer Vater ist und Michiko es ihm mit der erfundenen Geschichte heimzahlen wollte. Die drei versöhnen sich daraufhin wieder und alle kehren nach Tokio zurück.[13]
Nach einem Zeitsprung von drei Jahren ist endgültig Frieden eingekehrt. Gerozaimon und Namako sind aufgrund Onimarus Rückverwandlung und dem Verschwinden seiner Magie nun normale Tiere, die im Teich des Anwesens der Familie Mine leben. Takeshi Onimaru gewinnt im Budokan von Tokio gerade seinen dritten Nationaltitel in Folge. Die mittlerweile 17-jährige Sayaka Mine geht auf die Ekoda-Oberschule, kann sich dort aber nicht auf den Unterricht konzentrieren, da sie Yaiba vermisst, der in der Zwischenzeit die Familie Mine verließ, um auf neue Abenteuer zu gehen. Gerade als sie an ihre vergangenen Erlebnisse denkt, anfängt zu weinen und Keiko Momoi sie trösten will, stürzt der mittlerweile ebenfalls 17-jährige Yaiba, der nun deutlich größer ist als sie und viel reifer auftritt als zuvor, durch das Fenster des Klassenzimmers. Er fragt Sayaka daraufhin, ob sie ihn auf seinen neuen Abenteuern begleiten möchte, dem sie glücklich zustimmt.[14]
Anime-Umsetzung
Vom 9. April 1993 bis 1. April 1994 lief eine Animeserie namens Die Legende des Schwertmeisters YAIBA (剣勇伝説YAIBA Ken'yū Densetsu YAIBA), basierend auf dem Manga, auf dem Sender TV Tokyo, die allerdings bereits mit dem Handlungsbogen um Prinzessin Kaguya (Band 16, Kapitel 163) abschließt und vor allem zu Beginn einige gravierende Änderungen an der Originalgeschichte vornimmt.
So ist Yaiba Kurogane bereits mit dem Tiger Kagetora befreundet und lernt ihn nicht erst während der Flucht aus dem Dschungel kennen, zumal Yaiba und sein Vater überhaupt nicht aus dem Dschungel fliehen, sondern dieser seinen Sohn aus freien Stücken nach Tokio schickt und selber erst später nachkommt. Eine weitere Änderung ist, dass Yaiba bereits am Flughafen Narita das erste Mal auf Takeshi Onimaru trifft und nicht erst einen Tag später an der Mittelschule. Auch die Epilogszenen wurden von den Animeproduzenten hinzuerfunden und bedienen sich dabei einiger stark veränderter Elemente aus Kapitel 255, um den Anime nach dem Sieg über Kaguya zu einem runden Schluss zu bringen.
Der Serie ging ein Pilotfilm, die YAIBA Pilot Version (YAIBAパイロット版, YAIBA Pairotto-ban), voraus, die 1991 produziert wurde, eine Laufzeit von etwa 12 Minuten besitzt und als Bonusmaterial in der DVD-Box enthalten ist. Die Handlung der Pilotepisode ist eine etwas veränderte, komprimierte Adaption der Kapitel 28, einer Szene aus Kapitel 21 und der Kapitel 31-34 (in dieser Reihenfolge). Manche Designs, wie das Farbschema von Komori-Otoko/Batman, unterscheiden sich von denen in der finalen Serie. Im dazugehörigen Booklet sind zusätzlich einige Hintergrundinformationen und ein kleiner Manga aus der Feder von Gosho Aoyamas Assistenten zu den Arbeiten daran dazu enthalten.[15]
Videospiele
Während der Laufzeit der Animeserie und kurz danach wurden drei Videospiele entwickelt und veröffentlicht, die sich stark an der Gestaltung des Anime Ken'yū Densetsu YAIBA orientieren und allesamt direkt nach diesem benannt sind. Bei den Spielen handelt es sich um:
- Ken'yū Densetsu Yaiba ist ein Sideview-Plattformer für den Nintendo Game Boy, veröffentlicht am 25. März 1994, behandelt die „Pyramiden“- und „Unterwelt“-Handlungsbögen des Manga, die nie in der Animeserie adaptiert wurden,
- Ken'yū Densetsu Yaiba für das Nintendo Super Famicom (Super Nintendo im westlichen Raum), veröffentlicht am 25. März 1994, ist ein Action-Adventure in Isoperspektive, das in komprimierter Form die frühen Handlungsbögen mit dem Kampf gegen Onimaru und seine Dämonenarmee adaptiert und ein originales Ende besitzt,
- Ken'yū Densetsu Yaiba für den Sega Game Gear, veröffentlicht am 9. September 1994, stellt als Sideview-Plattformer eine komprimierte Version aller direkten Konfrontationen zwischen Yaiba und Onimaru aus den wichtigsten Handlungsbögen dar und ist das einzige Spiel, welches lose das Epilog-Kapitel des Manga adaptiert.
Das im Jahr 2009 im Rahmen der Jubiläen der beiden Verlage Shōnen Sunday und Shōnen Magazine veröffentlichte Sunday vs Magazine: Shūketsu! Chōjō Daikessen ist ein Crossover-Kampfspiel, das Charaktere aus Inuyasha, Fairy Tail, Negima! und vielen weiteren Serien zusammenführt. Yaiba Kurogane trat hierbei als spielbarer Charakter für die Sunday-Riege an.
In Monster Hunter Portable 3rd von Capcom gab es im Rahmen einer Kooperation mit der Shōnen Sunday im Jahr 2010 im Spiel Objekte aus Yaiba zu erwerben. So waren unter anderem Onimarus Rüstung für Felynes erhältlich und Spieler konnten sein Schwert des Dämonenkönigs und Yaibas Schwert des höchsten Königs ausrüsten.
Yaiba in Detektiv Conan
Detektiv Conan enthält seit seinen frühesten Kapiteln bis einschließlich heute regelmäßig zahlreiche Anspielungen auf Yaiba. So ist Yaiba Kurogane des Öfteren in Fernsehgeräten, Videospielen und auf Buchumschlägen, sowohl im Manga, als auch im Anime, zu sehen. Der Superheld Kamen Yaiba, der während seiner Auftritte mehrmals gegen Gegner aus Yaiba, wie die gehörnten Dämonen, antritt, beruht auf einer Szene aus Kapitel 184 von Yaiba. Außerdem ist die Seegurke Namako-Otoko eines der Maskottchen des Beika-Aquariums und regelmäßig als Handyanhänger von Ran Mori zu sehen, den Shinichi Kudo ihr dort gekauft hatte. Ran nutzt Namako außerdem auch als Handy-Wallpaper und als ihren Avatar in SNS. Auch andere Charaktere und die Schwerter Raijin-ken, Fūjin-ken und das Hao-ken aus Yaiba tauchen hin und wieder als fiktive Elemente, Requisiten und Merchandise in Filmen und Videospielen innerhalb der Serie Detektiv Conan auf.
Weiterhin tauchten der 14-jährige Yaiba und seine Freunde in der Original Video Animation 1 auf, die auf Kapitel 18 von Kaito Kid beruhte und die Handlung um Conan Edogawa und andere Charaktere aus Detektiv Conan, sowie neue Nebenplots, erweiterte. Das Ganze entpuppt sich gegen Ende hin jedoch nur als Traum von Conan, der vor dem Einschlafen zu viele Yaiba-Manga gelesen hatte.[16]
Später stellt sich jedoch heraus, dass Heijis Mutter Shizuka Hattori während ihrer Mittelschulzeit tatsächlich eine Kendō-Rivalin von Yaibas Mutter Michiko Kurogane war, gegen die sie während eines Schulturniers verloren hat, obwohl sie in den Jahrgang über ihr ging. Heiji selbst befindet sich in einer Rivalität mit Yaibas eigenem Kontrahenten Soshi Okita, der zu einem wiederkehrenden Charakter in Detektiv Conan wird, in dieselbe Klasse wie Momiji Ooka geht und stets einen Omamori bei sich trägt, in dem sich ein Foto von Yaibas Schwester Moroha Kurogane befindet. Er offenbart Ran Mori, dass er in der Tat in Moroha verliebt ist, ihr seine Liebe aber erst gestehen kann, sobald er ihren Bruder besiegt habe, bei dem es sich um den 17-jährigen Yaiba Kurogane handelt.[17] An dem Kendō-Turnier der Toto-Oberschule in Tokio nimmt neben Heiji und Okita auch Takeshi Onimaru teil, auf den ebenfalls Ran wortwörtlich stößt.[18]
Soshi Okita ist außerdem ein freischaltbarer Charakter im Videospiel Detective Conan Puzzle: Cross Chain und wird in Film 27 auftreten.
Auch im Detektiv Conan-Spin-off Zero’s Tea Time befinden sich zahlreiche Anspielungen auf Yaiba in Yuya Kazamis Videospiel. Der Welpe Haro trifft in einer Gasse in Tokio außerdem auf die Straßenkatze Dokuro, einem einmaligen Widersacher von Yaiba Kurogane und Sayaka Mine.
Hintergrund und Entstehung
Gosho Aoyama war seit seiner Jugend vom Kendōsport begeistert und eine Zeit lang Mitglied im Kendōclub seiner Schule, was sich bis heute in seinen Werken bis einschließlich Detektiv Conan wiederspiegelt. Während seiner Universitätszeit, als er Kunst studierte und Mitglied des Mangaclubs Nekketsu Manga Konjō-kai des Ekoda-Campus der Nihon-Universität war, probierte er irregulär Konzepte für verschiedene Kurzgeschichten aus, die von der Shōnen Sunday veröffentlicht wurden. Eines davon war Noch einmal jung (orig. PLAY IT AGAIN) aus dem Mai 1988, das sich um den alten Kendōmeister Sanjuro Tsurugi und seine Enkelin Michiko dreht. Neben den Kernthemen des Alterns und der Verjüngung, die wiederholt in Aoyamas Werken zu finden sind, stammt der Name „Sanjuro“ aus seinem gleichnamigen Lieblingsfilm von Akira Kurosawa (als dessen größter Fan Gosho Aoyama sich bezeichnet)[19], während es sich bei einem Tsurugi um eine Art japanisches Schwert handelt. Weitere Inspiration bezog Aoyama zudem aus einem Manga, durch den er maßgeblich zum Kendō kam: Ore wa Teppei („Ich bin Teppei“) von Tetsuya Chiba, einem weiteren Lieblingskünstler Aoyamas, dessen Rivalen Nakashiro er als Vorlage für Sanjuros Rivalen Nakadai verwendete.
Nachdem Aoyama sich an einer kurzen (drei Kapitel langen) Detektivserie namens PI George probierte, entwarf er mit seinem Redakteur im Laufe des Sommers 1988 das Konzept für eine längere Serie, die auf Noch einmal jung als Prototypen aufbauen sollte.[20] Er nahm Teppei als Modell für Yaiba Kurogane[21] und schuf eine Art deutlich jüngere Version Sanjuros und stellte ihm als weiblichen Gegenpol Sayaka Mine entgegen, deren Charakterdesign stark durch den Entwurf Michikos beeinflusst werden sollte. Den Namen „Michiko“ hingegen verwendete Aoyama später für Yaibas Mutter. Die Namen sind, wie in Noch einmal jung, meistens Anspielungen auf Schwertkampfbegriffe, so bedeutet „yaiba“ einfach „Klinge“, während „kurogane“ das japanische Wort für „Eisen“ ist und „sayaka“ „Schwertscheide“ bedeutet. Diese Mehrdeutigkeit wird im späteren Verlauf auch im Manga angesprochen. Sayakas Nachname hingegen (jap. 峰) ist dem Charakter Fujiko Mine entliehen, Aoyamas Lieblingscharakter aus Lupin III..
Der Grundplot der Serie war sehr stark durch Ore wa Teppei beeinflusst und laut Aoyama ursprünglich auf etwa neun Kapitel angelegt.[19] Teppei wurde von seinem Vater tief in der Wildnis aufgezogen, um Schätze zu suchen, wodurch dieser zwar ein meisterhafter Kendōkämpfer wurde, aber über keinerlei soziale Begabung verfügt. Teppeis Onkel spürt die Beiden eines Tages auf, woraufhin Teppei in die Stadt zu seiner Großmutter zieht und die Schule besucht, wo er regelmäßig in Konflikte mit anderen Schülern und Lehrkräften gerät und eine Rivalität mit dem Delinquenten Nakashiro beginnt. Auch Yaiba wird von seinem Vater, Kenjuro Kurogane, in der Wildnis des Dschungels großgezogen und dort zu einem meisterhaften Schwertkämpfer ausgebildet, bis beide in ihrem Manga versehentlich nach Tokio transportiert werden, wo Yaiba fortan die Mittelschule besucht und ebenfalls regelmäßig mit Gleichaltrigen und den Lehrkräften in Konflikt gerät - allen voran Takeshi Onimaru, der nach der Vorlage von Nakashiro und Aoyamas eigenem Nakadai entstand. Nakadai bekam zum Ende der Kurzgeschichte eine Glatze geschoren, die Onimaru bereits von Beginn an besitzt. Die Rolle von Teppeis Großmutter findet sich bei Yaiba in Fuji Mine, dem Oberhaupt der Familie Mine, wieder, in deren Anwesen Yaiba zieht, das wiederum nach dem traditionellen Samuraihaus der Tsurugis aus Noch einmal jung modelliert wurde. Teppei erfährt obendrein später, dass er Spross einer angesehenen Familie ist, wie es auch Yaiba im späteren Verlauf seiner Serie widerfährt.[21]
Als aufgrund der zunehmenden Popularität der Serie klar wurde, dass diese länger laufen würde, musste Aoyama den Plot ausbauen, wobei er sich für den Schritt entschied, seine Welt um übernatürliche Elemente zu bereichern. Hierbei griff er auf die in Japan beliebte Geschichte Makai Tenshō zurück, die er in Form des Filmes Samurai Reincarnation von 1981 sehr schätzt.[19][22] Darin wird einer der Führer der Shimabara-Aufstandes als übernatürliches Wesen wiederbelebt (Amakusa Shiro in dieser Filmversion), der nun über die Gabe verfügt, Tote wieder zum Leben zu erwecken - das titelgebende Makai Tensho (jap. 魔界転生, „Dämonenreich-Reinkarnation“). Mit Hilfe dessen holt er zahlreiche historische Schwertkämpfer wieder ins Leben zurück und beginnt mit diesen und einer Armee von Oni einen Marsch auf die Regierung Japans, um das Land zu übernehmen. Aoyama griff hierbei selbst tief in die Geschichte und Mythologie Japans und verwendete das dort bekannte Prinzip der gegensätzlichen Kräfte der Wind- und Donnergötter Fujin und Raijin in Form zweier magischer Schwerter, von denen Ersterer Onimaru in einen Oberdämon verwandelt, der mittels seiner neuen Kräfte ebenfalls eine Armee an Oni beschwört und historische Kämpfer der japanischen Geschichte für seine Zwecke wiedererweckt, um den Inselstaat zu unterwerfen. Zahlreiche in Makai Tenshō vorkommende Charaktere, wie Musashi Miyamoto, Jubei Yagyu und Amakusa Shiro fanden hierbei ihren Weg in die Handlung von Yaiba. Die Gestalt von Sonny Chibas Jubei und Kenji Sawadas Amakusa aus dem Film standen hierbei direkt für ihr Aussehen im Manga Pate. Aoyama verwendete diesen Plot später sogar noch einmal im Videospiel Live A Live, wo unter anderem Musashi und Amakusa ein weiteres Mal auftauchen und der fiktive Ode Io die Rolle Amakusas, respektive Onimarus als teuflischer Eroberer Japans übernimmt.
Eine weitere große Inspiration für seine Geschichte waren zudem zwei Werke, in denen der von ihm geschätzte Akira Toriyama seine Finger im Spiel hatte: Einmal die RPG-Reihe Dragon Quest, die Aoyama sehr schätzt und die maßgeblich die Götterschwerter und das System der auswechselbaren Elementarkugeln beeinflussten, und Dragon Ball, von dem sich zahlreiche Plot- und Designelemente in Aoyamas eigener Serie wiederfinden.[23][24][25][26] Aoyamas Mentor und späterer Assistent Yutaka Abe, der ihm auch bei Yaiba assistierte, zeichnete sich zudem für einen offiziellen Dragon Quest-Manga verantwortlich.
Ansonsten schrieb Aoyama die Geschichte - im Gegensatz zu Detektiv Conan - ohne klaren Plan oder eine Vision, wohin die Reise führt und erfand diese spontan weiter und griff nach Belieben frühere, offene Plotpunkte wieder auf.[27] Obwohl die Zeichnungen aufwendiger waren, da die Handlung reicher an Action ist, konnten Gosho Aoyama und seine Assistenten in einer guten Woche ein Kapitel der Serie in 4 bis 5 Tagen abschließen und hatten dann noch Zeit, etwas anderes zu machen - meistens, Baseball im nahegelegenen Park zu spielen. Sachen wie diese waren seit dem Beginn von Detektiv Conan unmöglich geworden.[28]
Etwas mehr als zwei Jahre Jahre nach Beginn der Serie gab Shōgakukan (der Verlag, der die Shōnen Sunday publiziert) einen Kurzfilm in Auftrag, der eine grobe und teilweise veränderte Adaption der Kapitel um Yaibas Kampf gegen Komori-Otoko darstellte. Aoyama und seine Assistenten waren stark in die Produktion dieses Filmes involviert, welcher die erste Zusammenarbeit zwischen ihm und Minami Takayama darstellt, die darin Yaiba Kurogane spricht und später die Stimme von Conan Edogawa wurde. Diese Episode konnte per Abonnement über die Sunday bezogen werden und diente als Pilotfilm für die spätere Animeserie, die 1993 startete und diesen Handlungsbogen zwar originalgetreuer umsetzte, jedoch nur die erste Hälfte des Manga adaptierte und sich vor allem zu Beginn der Geschichte einige größere Freiheiten nahm.[15]
Eine Woche nach dem letzten Kapitel von Yaiba begann Gosho Aoyama mit dem Konzept für seinen größten Erfolg, Detektiv Conan. Auf die Frage, ob er jemals weitere Yaiba-Kapitel veröffentlichen wird, meinte er, dass es noch Sachen gibt, die er gerne zeichnen würde, aber dass er denkt, dass die Serie so, wie sie abgeschlossen wurde, gut ist.[29] Zum Abschluss der Serie bekam Aoyama ein hölzernes Kendōschwert geschenkt, in dem die Kanji von Kenjuro Kuroganes Namen eingraviert sind.[30] Für die Zukunft wünscht er sich eine animierte Adapation des „Yamata no Orochi“-Handlungsbogens (der vorletzte Arc des Manga) in moderner Animationsqualität, bei dem er und seine Assistenten große Schwierigkeiten hatten, diesen zeichnerisch umzusetzen.[25][27]
Siehe auch
Weblinks
- Yaiba in der deutschsprachigen Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ Yaiba erscheint bei Egmont Manga! In: ConanNews.org. 15. November 2021, abgerufen am 12. Januar 2023.
- ↑ Yaiba: Übersetzer und vorläufiges Cover von Band 1. In: ConanNews.org. 16. November 2021, abgerufen am 12. Januar 2023.
- ↑ Yaiba Band 1: Finales Cover und Inhaltsangabe. In: ConanNews.org. 15. Februar 2022, abgerufen am 12. Januar 2023.
- ↑ Egmont Manga: Yaiba „hat definitiv ein größeres Publikum verdient“. In: ConanNews.org. 12. Januar 2023, abgerufen am 12. Januar 2023.
- ↑ Yaiba – Band 17: Kapitel 168 ~ Yaiba Kurogane rettet vor sechs Jahren Nadeshiko Yamato im Dschungel vor einem Jaguar.
- ↑ Yaiba – Band 23: Kapitel 237 ~ Der Ansager beim Kendō-Turnier stellt Yaiba Kurogane als 14-jährigen Herausforderer vor.
- ↑ Yaiba – Band 1: Kapitel 1-2 ~ Yaiba Kurogane und sein Vater kommen am Flughafen Narita an und treffen dort auf Sayaka Mine und ihren Vater, in deren Anwesen sie ungefragt einziehen.
- ↑ Yaiba – Band 1: Kapitel 3-9 ~ Yaiba Kurogane lernt Takeshi Onimaru kennen, mit dem er einen verheerenden Kampf führt, den keiner wirklich gewinnt und der beide zu ärgsten Rivalen macht.
- ↑ Yaiba – Band 2: Kapitel 10-14 ~ Yaiba Kurogane findet das Schwert von Raijin und lernt Musashi Miyamoto kennen, der sein Mentor wird.
- ↑ Yaiba – Band 2-23: Kapitel 11-236 ~ Yaiba Kurogane und seine Freunde erleben verschiedenste Abenteuer, die sie immer wieder in Konfrontation mit Takeshi Onimaru bringen.
- ↑ Yaiba – Band 23-24: Kapitel 237-250 ~ Yaiba Kurogane trifft seine Schwetser und seine Mutter und nimmt am „Turnier zu Ehren von Nobunaga Oda“ teil, wo er u. a. auf Soshi Okita trifft.
- ↑ Super Digest Books. In: Detective Conan Wiki. 21. April 2021, abgerufen am 9. Mai 2021.
- ↑ Yaiba – Band 24: Kapitel 251-254
- ↑ Yaiba – Band 24: Kapitel 255 ~ Das Epilog-Kapitel zeigt nach einem Zeitsprung von drei Jahren, was aus den Yaiba-Charakteren geworden ist.
- ↑ 15,0 15,1 剣勇伝説YAIBA DVD-BOX
- ↑ Detektiv Conan – Original Video Animation 1 ~ Conan Edogawa träumt davon, wie er auf Kaito Kid und die Charaktere aus Yaiba trifft.
- ↑ Detektiv Conan – Band 95: Kapitel 1005 ~ Soshi Okita klärt die Umstände bezüglich des Fotos von Moroha in seinem verlorenen Omamori auf
- ↑ Detektiv Conan – Band 93-94: Kapitel 992-993 ~ Takeshi Onimaru ist Teilnehmer beim Kendōturnier der Toto-Oberschule.
- ↑ 19,0 19,1 19,2 Newtype Vol. 10, No. 9 (9. August 1994, Coverdatum September 1994)
- ↑ Aoyama Gōshō 30-Shūnen Hon, Kommentar im Abschnitt zu Play It Again im Kapitel „Read it again!“
- ↑ 21,0 21,1 Die Geheimakte (Shōnen Sunday #33/2013)
- ↑ Feature über Gosho Aoyamas Lieblingsfilme (Shōnen Sunday #21/1999)
- ↑ Aoyama Gōshō 30-Shūnen Hon, Kommentare im Abschnitt zu seinen Lieblingsmanga
- ↑ Masters of Manga (6. Juli 2010)
- ↑ 25,0 25,1 Otona Fami (20. April 2011)
- ↑ Monthly Conan Newspaper 2014 (März- und April-Ausgabe)
- ↑ 27,0 27,1 Gosho Aoyama x Eiichiro Oda-Doppelinterview
- ↑ Interview zum 10-jährigen Jubiläum des Detektiv Conan-Anime (Webseite von YTV)
- ↑ Detective Conan Super Digest Book 10+
- ↑ Gosho Aoyamas Kommentar in der Shōnen Sunday #7/1994
Spin-offs: Short Stories • Anime Film Comics • Movie Comics Editions • Hannin no Hanzawa-san • Conan History Comic Series • Zero’s Tea Time • Wild Police Story