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Pater Brown: Unterschied zwischen den Versionen
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− | |Text=Detektive gibt es ja wahrlich viele, und eine Untersparte bilden sicherlich jene, denen man ihren Job aufgrund frappierend irritierender Äusserlichkeiten erst mal gar nicht ansieht. Und der bemerkenswerteste aus diesen Reihen ist zweifelsohne Pater Brown!Erdacht hat ihn sich ein Autor namens Gilbert Keith Cesterton und an seinem Äusseren stechen einem erst mal seine kleine, untersetzte Figur sowie sein leicht ausdrucksloser Schlafzimmerblick ins Auge. Seinen über alles geliebten Regenschirm vergisst er auc bei allen unpassenden Gelegenheiten oder verliert ihn gar zeitweilig... Kurzum, so stellt man sich einen leicht weltfremden Dorfpfarrer vor, und diesem Klischee entspricht er oberflächlich voll und ganz!Doch am Tatort mag er zwar etwas unbedarft wirkend auf und ab spazieren, seinem messerscharfen Blick fürs Detail entgeht aber rein gar nichts und das Verhalten eines Täters durchschaut er im Nu. Meist hat er mit seinen genialen und auf Eingebungen des Himmels zu beruhen scheinenden Schlussfolgerungen bereits einen Fall gelöst, bevor die Umsteenden überhaupt ihre staunenden Münder wieder zumachen können! Doch es darf nicht vergessen werden, dass er hauptberuflich nach wie vor ein katholischer Priester ist. Und das führt manchmal sogar dazu, dass er einen Täter bekehrt, um ihn daraufhin laufen zu lassen... Einer dieser bekehrten Täter ist Flambeau, der zu seinem verlässlichen Freund wurde. Vormals ein Meisterdieb, jetzt ein solider und geläuterter Bürger! Sogar ein Detektivbüro hat der Gute aufgemacht! Manche Täter können von Glück reden, auf Pater Brown getroffen zu sein... |
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+ | '''Pater Brown''' wird in [[Band 13]] in [[Gosho Aoyama]]s [[Gosho Aoyamas kleines Lexikon der Meisterdetektive|Detektivlexikon]] vorgestellt. |
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+ | Pater Brown ist ein englischer katholischer Pfarrer, dessen Hobby es ist, Kriminalfälle zu lösen. Das tut er, indem er sich in den [[Täter]] hineinversetzt. Dabei geht es ihm nicht darum, dass die Täter bestraft werden, sondern sie sollen ihr Unrecht einsehen. Eine freiwillige Beichte reicht dem Geistlichen aus, um den Kriminellen davonkommen zu lassen. Es ist nicht viel über ihn bekannt. Sein Vorname beginnt mit einem "J", er ist klein und gedrungen und hat einen großen Kopf. Seine Augen sind grau. Die einzigen Verwandten, die er hat, sind eine Schwester und eine Nichte. Studiert hat der Hobbydetektiv in Oxford und als Kaplan arbeitete er einst in einem Gefängnis in [[Vereinigte Staaten|Chicago]]. Außerdem war er als Missionar in Südamerika tätig. Browns einziger Freund ist Hercule Flambeau, ein einstiger Trickdieb, den Brown auf den richtigen Weg zurückführte und der nun als [[Detektiv|Privatdetektiv]] arbeitet.<ref name="brown wiki">"Pater Brown", [http://de.wikipedia.org/wiki/Pater_Brown Wikipedia], letzter Zugriff am 04. Februar 2013, um 21:01 Uhr.</ref><br /> |
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+ | Pater Brown ist Chestertons bekannteste literarische Figur. Bei der Lösung seiner Fälle hilft ihm sein psychologisches Einfühlungsvermögen und logische Schlussfolgerungen. Für ihn stehen nicht die äußerlich erkennbaren Eigenheiten des Falles im Vordergrund, sondern die Motivation des Täters.<ref name="ches wiki"> "G. K. Chesterton", [http://de.wikipedia.org/wiki/G._K._Chesterton Wikipedia], letzter Zugriff am 04. Februar 2013, um 21:05 Uhr.</ref> |
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+ | == Der Autor und seine Werke == |
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+ | Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) wurde am 29. Mai 1874 in [[London]] geboren und war englischer Buchautor und Journalist. Er besuchte die Londoner ''St. Paul's School'' und danach sowohl die ''Slade School of Art'' als auch das ''University College London'', doch er beendete keinen der beiden Studiengänge. Stattdessen arbeitete er als freiberuflicher Kunst- und Literaturkritiker. 1901 heiratete er Frances Blogg. Ein Jahr später bekam Chesterton eine wöchentliche Kolumne in der ''Daily News'', 1905 eine weitere in ''The Illustrated London News''. Der Autor bewunderte das Mittelalter. Politisch war er ein Gegner des Kapitalismus, was teilweise in antisemitische Denkmuster ausartete. Er äußerte sich jedoch auch gegen die Ideologie des Nationalsozialismus.<br /> |
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+ | Nach seinem Tod am 14. Juni 1936 wurde Chesterton von Papst Pius XI. mit dem Titel "Defensor Fidei" (Verteidiger des Glaubens) geehrt. |
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+ | Seine Werke setzten sich mit modernen Philosophien auseinander. Sie zeichnen sich durch gewagte Gedankensprünge und das Zusammenbringen scheinbar unvereinbarer Ideen aus. Neben seinen Kolumnen schrieb Chesterton auch Gedichte, Erzählungen, Romane und Bühnenstücke.<ref name="ches wiki" /> Bischof Peter Doyle (Bistum Northampton) erteilte im September 2013 den Auftrag zur Vorbereitung eines offiziellen kirchenamtlichen Verfahrens zur Seligsprechung des Autors, welches 2019 wieder eingestellt wurde.<ref>[https://kath.net/news/68788 kath.net: "Der bekannte katholische Schriftsteller Gilbert K. Chesterton wird nicht seliggesprochen"]</ref> |
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+ | |1914||The Wisdom of Father Brown||Father Browns Weisheit||'''Erzählungen:''' 1. Die Abwesenheit von Mr. Glass; 2. Das Paradies der Diebe; 3. Das Duell des Dr. Hirsch; 4. Der Mann in der Passage; 5. Der Fehler der Maschine; 6. Der Kopf Caesars; 7. Die purpurne Perücke; 8. Der Untergang der Pendragons; 9. Der Gott der Gongs; 10. Der Salat von Oberst Cray; 11. Das eigentümliche Verbrechen von John Boulnois; 12. Das Märchen von Father Brown. |
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+ | |1935||The Scandal of Father Brown||Father Browns Skandal||'''Erzählungen:''' 1. Father Browns Skandal; 2. Der Schnelle; 3. Der Fluch des Buches; 4. Der Grüne Mann; 5. Die Verfolgung von Mr. Blue; 6. Das Verbrechen des Kommunisten; 7. Die Spitze einer Nadel; 8. Das unlösbare Problem. |
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+ | *Die Bezeichnung "Pater" ist genau genommen nicht richtig, da Pater Brown kein Ordensgeistlicher ist. Die korrekte deutsche Bezeichnung für einen Weltgeistlichen wie ihn ist "Hochwürden".<ref name="brown wiki" /> |
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+ | *Als reales Vorbild für die Figur des Pater Brown gilt John O'Connor, ein Pfarrer, der Chesterton zum Katholizismus bekehrte.<ref name="brown wiki" /> |
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Aktuelle Version vom 16. Oktober 2021, 01:35 Uhr
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Pater Brown | |
---|---|
Die Figur | |
Geschlecht | männlich |
Detektivlexikon | |
Band | Band 13 |
Gosho Aoyamas Tipp | Die seltsamen Schritte |
Autor und Werke | |
Autor | Gilbert Keith Chesterton |
Erste Veröffentlichung | 1910: Das Blaue Kreuz |
Anzahl Werke | 49 Erzählungen; zusammengefasst in 5 Bändern |
Pater Brown wird in Band 13 in Gosho Aoyamas Detektivlexikon vorgestellt.
Die Figur Pater Brown[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pater Brown ist ein englischer katholischer Pfarrer, dessen Hobby es ist, Kriminalfälle zu lösen. Das tut er, indem er sich in den Täter hineinversetzt. Dabei geht es ihm nicht darum, dass die Täter bestraft werden, sondern sie sollen ihr Unrecht einsehen. Eine freiwillige Beichte reicht dem Geistlichen aus, um den Kriminellen davonkommen zu lassen. Es ist nicht viel über ihn bekannt. Sein Vorname beginnt mit einem "J", er ist klein und gedrungen und hat einen großen Kopf. Seine Augen sind grau. Die einzigen Verwandten, die er hat, sind eine Schwester und eine Nichte. Studiert hat der Hobbydetektiv in Oxford und als Kaplan arbeitete er einst in einem Gefängnis in Chicago. Außerdem war er als Missionar in Südamerika tätig. Browns einziger Freund ist Hercule Flambeau, ein einstiger Trickdieb, den Brown auf den richtigen Weg zurückführte und der nun als Privatdetektiv arbeitet.[1]
Pater Brown ist Chestertons bekannteste literarische Figur. Bei der Lösung seiner Fälle hilft ihm sein psychologisches Einfühlungsvermögen und logische Schlussfolgerungen. Für ihn stehen nicht die äußerlich erkennbaren Eigenheiten des Falles im Vordergrund, sondern die Motivation des Täters.[2]
Der Autor und seine Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) wurde am 29. Mai 1874 in London geboren und war englischer Buchautor und Journalist. Er besuchte die Londoner St. Paul's School und danach sowohl die Slade School of Art als auch das University College London, doch er beendete keinen der beiden Studiengänge. Stattdessen arbeitete er als freiberuflicher Kunst- und Literaturkritiker. 1901 heiratete er Frances Blogg. Ein Jahr später bekam Chesterton eine wöchentliche Kolumne in der Daily News, 1905 eine weitere in The Illustrated London News. Der Autor bewunderte das Mittelalter. Politisch war er ein Gegner des Kapitalismus, was teilweise in antisemitische Denkmuster ausartete. Er äußerte sich jedoch auch gegen die Ideologie des Nationalsozialismus.
Nach seinem Tod am 14. Juni 1936 wurde Chesterton von Papst Pius XI. mit dem Titel "Defensor Fidei" (Verteidiger des Glaubens) geehrt.
Seine Werke setzten sich mit modernen Philosophien auseinander. Sie zeichnen sich durch gewagte Gedankensprünge und das Zusammenbringen scheinbar unvereinbarer Ideen aus. Neben seinen Kolumnen schrieb Chesterton auch Gedichte, Erzählungen, Romane und Bühnenstücke.[2] Bischof Peter Doyle (Bistum Northampton) erteilte im September 2013 den Auftrag zur Vorbereitung eines offiziellen kirchenamtlichen Verfahrens zur Seligsprechung des Autors, welches 2019 wieder eingestellt wurde.[3]
Liste der Werke mit Pater Brown[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die 49 Erzählungen über Pater Brown erschienen in fünf Bänden, nachdem sie zunächst in Zeitschriften veröffentlicht worden waren.
Jahr | Originaltitel | Deutscher Titel / Übersetzter Titel | Weitere Informationen |
---|---|---|---|
1911 | The Innocence of Father Brown | Father Browns Einfalt | Erzählungen: 1. Das Blaue Kreuz; 2. Der verborgene Garten; 3. Die sonderbaren Schritte; 4. Die flüchtigen Sterne; 5. Der unsichtbare Mann; 6. Die Ehre des Israel Gow; 7. Die falsche Form; 8. Die Sünden des Prinzen Saradine; 9. Der Hammer Gottes; 10. Das Auge Apollos; 11. Das Zeichen des zerbrochenen Säbels; 12. Die drei Werkzeuge des Todes. |
1914 | The Wisdom of Father Brown | Father Browns Weisheit | Erzählungen: 1. Die Abwesenheit von Mr. Glass; 2. Das Paradies der Diebe; 3. Das Duell des Dr. Hirsch; 4. Der Mann in der Passage; 5. Der Fehler der Maschine; 6. Der Kopf Caesars; 7. Die purpurne Perücke; 8. Der Untergang der Pendragons; 9. Der Gott der Gongs; 10. Der Salat von Oberst Cray; 11. Das eigentümliche Verbrechen von John Boulnois; 12. Das Märchen von Father Brown. |
1926 | The Incredulity of Father Brown | Father Browns Ungläubigkeit | Erzählungen: 1. Die Auferstehung von Father Brown; 2. Der Pfeil aus dem Himmel; 3. Das Orakel des Hundes; 4. Das Wunder von Moon Crescent; 5. Der Fluch des Goldenen Kreuzes; 6. Der geflügelte Dolch; 7. Das Verhängnis der Darnaways; 8. Der Geist von Gideon Wise. |
1927 | The Secret of Father Brown | Father Browns Geheimnis | Erzählungen: 1. Father Browns Geheimnis; 2. Der Spiegel des Richters; 3. Der Mann mit zwei Bärten; 4. Das Lied vom Fliegenden Fisch; 5. Die Schauspielerin und das Alibi; 6. Das Verschwinden von Vaudrey; 7. Das schlimmste Verbrechen der Welt; 8. Der Rote Mond von Meru; 9. Die Klage des Marquis von Marne; 10. Flambeaus Geheimnis. |
1935 | The Scandal of Father Brown | Father Browns Skandal | Erzählungen: 1. Father Browns Skandal; 2. Der Schnelle; 3. Der Fluch des Buches; 4. Der Grüne Mann; 5. Die Verfolgung von Mr. Blue; 6. Das Verbrechen des Kommunisten; 7. Die Spitze einer Nadel; 8. Das unlösbare Problem. |
Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Bezeichnung "Pater" ist genau genommen nicht richtig, da Pater Brown kein Ordensgeistlicher ist. Die korrekte deutsche Bezeichnung für einen Weltgeistlichen wie ihn ist "Hochwürden".[1]
- Als reales Vorbild für die Figur des Pater Brown gilt John O'Connor, ein Pfarrer, der Chesterton zum Katholizismus bekehrte.[1]