Joseph Rouletabille
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Joseph Rouletabille | |
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Die Figur | |
Geschlecht | männlich |
Detektivlexikon | |
Band | Band 42 |
Gosho Aoyamas Tipp | Das Geheimnis des gelben Zimmers |
Autor und Werke | |
Autor | Gaston Leroux |
Erste Veröffentlichung | 1907: Le Mystère de la Chambre Jaune |
Anzahl Werke | 7 |
Joseph Rouletabille wird in Band 42 in Gosho Aoyamas Detektivlexikon vorgestellt.
Die Figur Joseph Rouletabille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Joseph Rouletabille ist achtzehn Jahre alt und heißt eigentlich Joseph Joséphin. Er ist in einem religiösen Waisenhaus im Norden Frankreichs aufgewachsen und arbeitet nun als Journalist. Aus diesem Grund bereist er verschiedene Länder. Einmal wurde er nach Russland gerufen und löste dort einen Fall, später wurde er französischer Geheimagent, schleuste sich in die Krupp-Fabrik[* 1] ein und verhinderte so die Vernichtung von Paris durch eine deutsche Rakete. Joseph heiratet Ivana Vilitchkov, deren Mord ihm später untergeschoben werden soll. Sein Vater ist Ballmeyer, ein international agierender Krimineller, der viele Identitäten hat. Unter dem Namen Jean Roussel heiratete dieser eine reiche amerikanische Erbin namens Mathilde Stangerson, die "Dame in Schwarz".[1]
Joseph ist klein und da er so einen großen, runden Kopf hat, nennen ihn alle "Rouletabille" (auf Deutsch etwa "Rolle deine Kugel"). Meistens ist er fröhlich, doch er kann auch ernst sein. Der talentierte Hobbydetektiv ist jedem sympathisch. Durch seine Fallauflösungen stellt er des Öfteren die versiertesten Inspektoren in den Schatten.[2] Bei Aufregung läuft sein Gesicht rot an. Die Erfahrung, die er durch seine vielen gelösten Fälle hat, sein logisches Denken und sein Allgemeinwissen helfen ihm, auf keinen Trick hereinzufallen. Wenn er einen Fall durchschaut hat, gibt er bis zu seiner Auflösung nichts von seinen Gedanken preis und drückt sich sehr unklar aus.[3]
Der Autor und seine Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der französische Journalist und Schriftsteller Gaston Louis Alfred Leroux (1868-1927) wurde am 6. Mai 1868 in Paris geboren. Von 1886 bis 1889 studierte er dort Rechtswissenschaft. Nach seinem Abschluss arbeitete er einige Zeit als Jurist, bevor er sich dem Schreiben widmete. Während seiner Arbeit als Journalist bereiste Gaston zwischen 1896 und 1907 verschiedene Länder in Europa, Afrika und Asien. Ab 1907 gab er den Journalismus auf und wandte sich dem Schreiben von Romanen zu. Weltbekannt wurde er durch seinen Roman "Le Fantôme de l'Opéra" ("Das Phantom der Oper", 1910), welcher 1925 verfilmt und 1987 von Andrew Lloyd Webber als Musical adaptiert wurde. Gaston starb am 15. April 1927 an den Folgen einer Operation in Nizza.[4]
Verheiratet war Gaston zuächst mit Marie Lefranc, doch 1902 lernte er in der Schweiz Jeanne Cayatte kennen, in die er sich verliebte. Da Marie einer Scheidung jedoch nicht zustimmte, konnten Gaston und Jeanne erst heiraten, nachdem sie im Jahre 1917 gestorben war. Zu dem Zeitpunkt hatten Gaston und Jeanne schon zwei außerheliche Kinder.
Gaston entwickelte Interesse an der Filmproduktion und so gründete er 1919 mit einigen Freunden die Filmgesellschaft "Cinéromans"[* 2], die er drei Jahre später wegen Unstimmigkeiten wieder verließ.
Der Schreibstil des Autors zeichnet sich durch komplizierte Handlungen aus. Es sind Einflüsse von Jules Verne und Edgar Allan Poe erkennbar.[5] Seine Detektiv-Geschichten gelten als französische Parallele zu Sir Arthur Conan Doyle in Großbritannien und Edgar Allan Poe in Amerika.[6] Das erste Werk der Serie um Joseph Rouletabille, "Le Mystère de la Chambre Jaune", ist in Frankreich ein Klassiker und für viele Krimifans der beste Kriminalroman überhaupt.[7]
Liste der Werke mit Joseph Rouletabille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | Originaltitel | Deutscher Titel / Übersetzter Titel | Weitere Informationen |
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1907 | Le Mystère de la Chambre Jaune | Das Geheimnis des gelben Zimmers | |
1908 | Le Parfum de la Dame au Noir | Das Parfum der Dame in Schwarz | |
1913 | Rouletabille chez le Tsar | Nataschas Geheimnis | |
1914 | Rouletabille à la Guerre | Rouletabille im Krieg | Enthält zwei Geschichten: "La Château Noir" (Das schwarze Schloss) und "Les Étranges Noces de Rouletabille" (Die dunklen Nächte des Rouletabille). |
1917 | Rouletabille chez Krupp | Die Hölle an der Ruhr | |
1921 | Le Crime de Rouletabille | Das Verbrechen des Rouletabille | |
1922 | Rouletabille chez les Bohémiens | Rouletabille bei den Zigeunern |
Bezug zu Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Genau wie Joseph wartet auch Conan beziehungsweise Shinichi bis zur Auflösung des Falles, bevor er seine Gedanken mit allen anderen teilt.[3]
- Auch Conan und Shinichi stellen die Polizei mehrmals mit der Lösung ihrer Fälle in den Schatten.
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]
- ↑ The French Wold Newton Universe, letzter Zugriff am 26. Juni 2012, 20:34 Uhr.
- ↑ "Joseph Rouletabille", französische Wikipedia, letzter Zugriff am 27. Juni 2012, um 23:50 Uhr.
- ↑ 3,0 3,1 Band 42, Joseph Rouletabille wird vorgestellt.
- ↑ 4,0 4,1 "Gaston Leroux", Wikipedia, letzter Zugriff am 26. Juni 2012, 19:00 Uhr.
- ↑ Gaston Leroux auf kirjasto.sci.fi (Internet Archive), letzter Zugriff am 26. Juni 2012, um 23:06 Uhr.
- ↑ "Gaston Leroux", englische Wikipedia, letzter Zugriff am 26. Juni 2012, um 23:19 Uhr.
- ↑ Gaston Leroux auf Krimi-Couch.de, letzter Zugriff am 26. Juni 2012, um 23:12 Uhr.