105 Aya RindoDetektivlexikon

Phoenix Wright, im japanischen Original unter dem Namen Ryūichi Naruhodō (jap. 成歩堂龍一, Naruhodō Ryūichi) bekannt, wird in Band 106 in Gosho Aoyamas Detektivlexikon vorgestellt.

Phoenix Wright
Die Figur
Geschlecht männlich
Detektivlexikon
Band Band 106
Gosho Aoyamas Tipp Phoenix Wright: Ace Attorney
Autor und Werke
Autor Shu Takumi
Erste Veröffentlichung 2001: Phoenix Wright: Ace Attorney
Anzahl Werke 7 Spiele
Film und Fernsehen
Sprecher (Deutschland) Stefan Müller (Teil 1-4)
Florian Hoffmann (Crossover)
Sprecher (Japan) Shu Takumi (Teil 1-4)
Hiroki Narimiya (Crossover)
Takayuki Kondō (Teil 5-6)

Die Figur Phoenix Wright Bearbeiten

 
Cosplay-Darstellung von Phoenix Wright
 
Shu Takumi (2011)

Phoenix Wright ist in Japan bzw. in den lokalisierten Versionen in den USA als Anwalt tätig. Zunächst arbeitet er unter seiner Mentorin Mia Fey in ihrer Kanzlei, bevor sie ermordet wird. Daraufhin übernimmt Wright ihre Kanzlei und verteidigt ihre Schwester Maya Fey, die des Mordes an Mia beschuldigt wird. Nach diesem Prozess wird Maya zu Wrights Assistentin und die beiden verteidigen diverse Mandanten, zumeist in Mordfällen. Nach einigen Jahren erfolgreicher Arbeit wird Wright hereingelegt und präsentiert vor Gericht gefälschte Beweise, was ihn seine Anwaltsmarke kostet. Er adoptiert die Tochter seines Mandanten, Trucy Enigmar, und arbeitet hinter den Kulissen daran, die Wahrheit über den Fall aufzuklären. Nach einigen Jahren hat er sein Ziel erreicht und heuert den jungen Anwalt Apollo Justice an, mit dessen Hilfe er die Wahrheit über den Fall von damals ans Licht bringt. Daraufhin bekommt er seine Marke zurück und praktiziert wieder als Anwalt, zusammen mit Justice und der neu angeheuerten Anwältin Athena Cykes.[1]

Wright hat einen Ruf dafür, vor Gericht viel zu bluffen und immer nur eine Haaresbreite von einem Schuldspruch für seinen Mandanten entfernt zu sein, doch mit seiner Kombinations- und Beobachtungsgabe kann er sich aus jeder noch so schwierigen Situation herauswinden und seine Fälle herumdrehen. Oftmals legt er eine freundliche und lockere Persönlichkeit an den Tag, doch gegenüber engen Freunden oder irritierenden Personen zeigt er auch eine sarkastische Seite. Wright besitzt beeindruckende Entschlossenheit und Loyalität; sein oberstes Ziel ist die Enthüllung der Wahrheit, selbst wenn sie seinem Mandanten zum Nachteil gereichen könnte.

Phoenix Wright wurde von Shu Takumi im Rahmen seiner Arbeit bei Capcom  erfunden. Nachdem er 1994 von der Firma angestellt wurde, arbeitete Takumi in den folgenden Jahren in diversen Rollen an Gakkou no Kowai Uwasa: Hanako-san ga Kita!!, Resident Evil 2  und Dino Crisis . Die Entwicklung des Sequels Dino Crisis 2  wurde von Takumi als Director geleitet. Danach gab ihm Shinji Mikami  die Chance, mit einem kleinen Team ein Spiel komplett nach seinen eigenen Wünschen zu entwickeln. Daraufhin erdachte Takumi das Konzept eines Spiels, bei dem man durch Beweise Widersprüche in Zeugenaussagen vor Gericht aufdeckt. Für dieses Spiel erfand er die Figur Phoenix Wright und das Spiel Gyakuten Saiban wurde innerhalb von zehn Monaten fertiggestellt. Der Titel wurde 2001 veröffentlicht und kam intern so gut an, dass Takumi mit der Entwicklung weiterer Teile der Reihe beauftragt wurde.[2]

Geschichten um Phoenix Wright Bearbeiten

Die Spiele der Hauptreihe wurden stets von Capcom entwickelt. Im Westen wurde die Reihe unter dem Namen Ace Attorney  bekannt, wobei fast alle Namen lokalisiert und das Setting von Japan in die USA verlegt wurde. Shu Takumi leitete die Entwicklung der ersten drei Teile als Director, Planer und Autor; die Spiele erschienen 2001, 2002 und 2004 in Japan. Nach dieser Trilogie sah Takumi die Reihe als abgeschlossen an, und widmete sich der Entwicklung von Ghost Trick . Capcom beschloss dennoch die Entwicklung eines vierten Teils der Ace Attorney-Reihe, woraufhin Takumi als Autor und Supervisor an der Entwicklung mitwirkte. Zunächste wollte Takumi eine Handlung mit ausschließlich neuen Charakteren umsetzen, da er den Charakter des Phoenix Wright als auserzählt ansah. Doch auf Bitten seiner Kollegen wurde Wright als Mentor des neuen Protagonisten in die Handlung eingebaut. Der vierte Teil der Reihe erschien schließlich 2007. Takumi widmete sich weitehrin der Entwicklung von Ghost Trick, welches 2010 erschien. Zu Release war das Spiel zwar ein Kritiker- und Fanliebling, stellte für Capcom aber einen finanziellen Misserfolg dar. Daraufhin kehrte Takumi zurück zur Entwicklung von Ace Attorney-Spielen und leitete Co-Director und Autor die Entwicklung des Crossovers Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, welches schließlich 2012 erschien. Die Ace Attorney-Hauptreihe wurde danach ohne direkte Beteiligung von Takumi weitergeführt: der fünfte Teil erschien 2013, der sechste Teil folgte 2016. Die Entwickler beschlossen, Wright wieder zu einem der spielbaren Protagonisten zu machen, und ihn gleichzeitig weiterhin als Mentor für den Protagonisten des vierten Teils, Apollo Justice, und der im fünften Teil neu eingeführten Athena Cykes agieren zu lassen.[1][2]

Videospiele der Hauptreihe Bearbeiten

Jahr Originaltitel Deutscher Titel / Übersetzter Titel Weitere Informationen
2001 逆転裁判
Gyakuten Saiban
Phoenix Wright: Ace Attorney
2002 逆転裁判2
Gyakuten Saiban 2
Phoenix Wright: Ace Attorney – Justice for All
2004 逆転裁判3
Gyakuten Saiban 3
Phoenix Wright: Ace Attorney – Trials and Tribulations
2007 逆転裁判4
Gyakuten Saiban 4
Apollo Justice: Ace Attorney
2012 レイトン教授VS逆転裁判
Reiton-kyōju VS Gyakuten Saiban
Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney Crossover mit Professor Layton 
2013 逆転裁判5
Gyakuten Saiban 5
Phoenix Wright: Ace Attorney – Dual Destinies
2016 逆転裁判6
Gyakuten Saiban 6
Phoenix Wright: Ace Attorney – Spirit of Justice

Spin-offs Bearbeiten

Zwischen dem vierten und fünften Teil der Hauptreihe entwickelte Capcom ohne direkte Beteiligung von Takumi unter dem Titel Gyakuten Kenji bzw. Ace Attorney Investigations Spin-offs zu Wrights Freund und Rivalen Miles Edgeworth. Der erste Teil erschien 2009, der zweite Teil folgte 2011.[3] Wright selbst hat in diesen Titeln nur kleine Cameo-Auftritte im Hintergrund und wird indirekt in Dialogen referenziert.

Nach seinen Arbeiten an Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney erschuf Takumi als leitender Entwickler unter dem Titel Dai Gyakuten Saiban bzw. The Great Ace Attorney eine Spin-off-Reihe, welche in der Meiji-Zeit  spielt und die Geschichte von Ryunosuke Naruhodo erzählt, einem Vorfahren von Wright. Der erste Teil erschien 2015, der zweite Teil folgte 2017.[4]

Weitere Medien Bearbeiten

Zwischen 2009 und 2013 führte die Takarazuka Revue  drei verschiedene Musical-Adaptionen der Serie auf. 2012 erschien eine Realfilm-Adaption des ersten Spiel vom Regisseur Takashi Miike . Zwischen 2016 und 2019 wurden die ersten drei Spiele als Anime-Serie umgesetzt. Wright hatte als Crossover diverse kleinere und auch spielbare Auftritte in verschiedenen Videospielen, wie etwa SNK vs. Capcom: Card Fighters DS, Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds, Ultimate Marvel vs. Capcom 3, Project X Zone 2, Monster Hunter Explore, Taiko Drum Master: Doko Don! Mystery Adventure und Teppen.[1][5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 1,0 1,1 1,2 „Ace Attorney“, deutschsprachige Wikipedia, abgerufen am 25. November 2024.
  2. 2,0 2,1 „Shu Takumi“, englischsprachige Wikipedia, abgerufen am 25. November 2024.
  3. „Ace Attorney Investigations: Miles Edgeworth“, englischsprachige Wikipedia, abgerufen am 25. November 2024.
  4. „The Great Ace Attorney: Adventures“, englischsprachige Wikipedia, abgerufen am 25. November 2024.
  5. „Ace Attorney – Related media and other appearances“, englischsprachige Wikipedia, abgerufen am 25. November 2024.