Weihnachten im Sommer

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Das japanische Logo der Kurzgeschichte

Weihnachten im Sommer (夏のサンタクロース Natsu no Santa Kurōsu, in etwa „Santa Claus des Sommers“, oder freier „Sommer-Weihnachtsmann“) ist eine Kurzgeschichte von Gosho Aoyama aus dem Jahre 1987, die in der Shōnen Sunday #15/1987 veröffentlicht wurde. Die Geschichte - die in der damals noch zwölf Jahre entfernten Zukunft von 1999 spielt, wie Gosho sie sich in den mittleren bis späten Achtzigern für diese Handlung vorstellte - dreht sich um den Oberschüler Keisuke Hara, der in einer Telefonzelle versehentlich die falsche Karte benutzt und damit einen Killersatelliten aktiviert, der die Erde mitsamt allem Leben innerhalb von 24 Stunden auslöschen wird. Kann Keisuke sich mit Hilfe des Pop Idols Asuka Anzai an die Nummer erinnern, die er eingegeben hat, um die Aktivierung rückgängig zu machen, ehe es zu spät ist?

Die Geschichte ist als sechstes Kapitel in Gosho Aoyama Short Stories von 1994 und der Neuauflage von 2011 zu finden. Außerdem entstand 1999 eine Verfilmung als Original Video Animation als dritter Teil der Animereihe Gosho Aoyama’s Collection of Short Stories, der im deutschsprachigen Raum ebenfalls unter dem Titel Weihnachten im Sommer erschien.

Handlung

Sommer 1999 in Tokio: Der junge Keisuke Hara wurde gerade eben von seiner Freundin Yoko verlassen, welche ihm telefonisch mitteilte, dass sie sich in einen anderen verliebt hat und nur freundschaftlich mit Keisuke verbleiben möchte. Von Trauer und Wut übermannt rast er mit seinem Motorrad davon, woraufhin er mit dem Wagen einiger mysteriöser, amerikanischer Regierungsangestellter kollidiert. Keisuke und der Anführer der merkwürdigen Leute, ein älterer Herr namens „Gray“, vertauschen während dieses Vorfalls versehentlich ihre Chipkarten; außerdem nimmt Keisuke eine Dose merkwürdiger Pillen mit sich, die ihn in eine Art Trunkenheitszustand versetzen.

Datei:Kogoro in natsu no santa claus.jpg
Keisuke führt sein verhängnisvolles Telefonat.

Im benebelten Zustand entscheidet Keisuke sich dafür, Yoko doch noch einmal anzurufen und nutzt in einer Telefonzelle in Shinjuku unwissentlich die Chipkarte von Gray. Hiermit aktiviert er das EC4-System „Earth Crush“ des Killersatelliten 666, der darauf programmiert ist, die Erde mitsamt der gesamten Menschheit innerhalb von 24 Stunden zu vernichten. Gray und seine Leute erreichen die Telefonzelle zu spät, da Keisuke bereits die vierstellige Kontrollnummer eingegeben hat und zusammengebrochen ist. Sie bringen ihn daraufhin in das Ono-Zentralklinikum, wo er am folgenden Morgen erwacht. Bis zur Zerstörung der Welt verbleiben zu diesem Zeitpunkt weniger als 16 Stunden.

Dummerweise hat er laut des zuständigen Arztes aufgrund der Ereignisse des vorherigen Abends eine leichte Amnesie davongetragen, durch die er sich nicht mehr an die letzte Ziffer der vierstelligen Nummernkombination erinnern kann. In der Hoffnung, seinem Gedächtnis mit lauter Annehmlichkeiten auf die Sprünge zu helfen, organisieren Gray und seine Männer ein gratis Festessen und dutzende Fernsehgeräte mit allerlei Programmen. In einer der Sendungen erblickt Keisuke das berühmte Idol Asuka Anzai, die auch als „Anan“ bekannt ist und aufgrund seines Interesses an ihr sofort von Gray herbestellt wird, da das Schicksal der Welt allein von seinen Wünschen abhängen könnte. Asuka zeigt sich dankbar gegenüber Keisuke, dass er sie wenigstens zeitweilig aus ihrer Arbeit rausgeholt hat, während er selbst sich mittlerweile - immer noch im Unklaren darüber, was wirklich los ist - von Gray bedrängt fühlt und daher zusammen mit Asuka auf einem Motorrad die Flucht aus dem Klinikum ergreift. Gray befürchtet, dass Nostradamus mit seiner Prophezeiung, die Erde solle 1999 untergehen, recht gehabt haben könnte.

Keisuke und Asuka kommen sich mit der Zeit immer näher.

Wieder in Shinjuku angekommen, merken Keisuke und Asuka langsam, dass irgendetwas nicht stimmt - aber noch sind sie sich unsicher, ob es gut oder schlecht ist. Keisuke meint, dass ihn das an seinen schönsten Tag im Jahr erinnere: Weihnachten. Prompt ziehen der kostümierte Gray und seine Männer in der ganzen Stadt Weihnachtsschmuck auf und dekorieren den Tokyo Tower auf Wunsch der Beiden hin wie einen riesigen Weihnachtsbaum. Nun fehlt nur noch etwas Schnee - und auch diesen bekommen die beiden von Grays Untergebenen sofort per Helikopter geliefert. Doch allen Versuchen zum Trotz: Keisuke kann sich einfach nicht erinnern, obwohl nur noch etwas mehr als 40 Minuten übrig sind.

Im Nippon Budōkan hält Asuka ein spezielles Konzert nur für Keisuke ab. Dieser überreicht ihr daraufhin einen Blumenstrauß, worauf sie ihm unter Tränen in die Arme fällt und ihn fragt, ob er der Weihnachtsmann sei. Gray ist mittlerweile auch angekommen und erklärt Keisuke endlich, dass er eine nukleare Superwaffe aktiviert hat, die in einer halben Stunde die Menschheit auslöschen wird. Entsetzt von dieser Erkenntnis und dem Umstand, dass er sich nach wie vor nicht erinnern kann, beschließen alle, die letzten Minuten auf Erden so gut wie möglich zu nutzen. Asuka und Keisuke kommen sich hierbei immer näher, was dazu führt, dass er sich letzten Endes doch noch an die Ziffer erinnert und meint, dass Nostradamus sich geirrt habe. In buchstäblich letzter Sekunde gibt er die richtige Nummernkombination ein und deaktiviert das EC4-System des Satelliten 666.

In der Zeit danach kehrt Ruhe in die Stadt ein. Asuka muss wieder für ihren Manager arbeiten, hinterlässt Keisuke jedoch eine spezielle Telefonkarte, mit der er sie erreichen kann. Die Geschichte endet mit einem gemeinsamen Telefonat der Beiden.

Asuka telefoniert mit Keisuke.

Anime-Umsetzung

Zu Weihnachten im Sommer erschien am 17. März 1999 eine Original Video Animation, die dritte Episode der Gosho Aoyama’s Collection of Short Stories, die in Volume 1 enthalten ist. Im Großen und Ganzen ist es exakt dieselbe Geschichte wie im allerersten Mangakapitel, die nur in Details verändert und erweitert wurde. Eine davon ist, dass Kogoro Mori an der Telefonzelle vorbeiläuft, in der Keisuke Hara sein verhängnisvolles Telefonat führt, das den Killersatelliten aktiviert. Außerdem spielt die Geschichte nun in der Gegenwart, da die OVA passenderweise 1999 veröffentlicht wurde und alle Elemente, die zu futuristisch waren - wie die durch die Stadt schwebenden Luftschiffe mit den Monitoren - wurden entfernt.

Weihnachten im Sommer in Detektiv Conan

Asuka und Keisuke auf dem Filmplakat des Double Features Warte auf mich!/Weihnachten im Sommer.
Keisuke auf dem Buchumschlag von Yusakus Exemplar der Gosho Aoyama Short Stories.
Datei:Episode 662 Keisuke Hara im TV.jpg
Keisuke im Fernsehen in Episode 662.

Einer der Verdächtigen in Fall 15 (Kapitel 53), Ikuya Hatano, erklärt, dass er im Kino in Kinza war, wo er „Summernight Santa Claus“ („Natsu no Santa Claus“ im japanischen Original, also Gosho Aoyamas Kurzgeschichte Weihnachten im Sommer) gesehen habe. Conan Edogawa und Ran Mori waren ebenfalls bei diesem Film, womit Conan sein Alibi kontert.

Während des Besuchs im Haus der Aoshima-Schwestern in Fall 57 (Kapitel 197/Episode 128) wundert sich Kogoro Mori über all das Pop Idol-Merchandise, das sie besitzen - und erwähnt einige der Idole, die er auf den Postern erkennt, darunter Asuka Anzai, eine der beiden Hauptcharaktere aus Weihnachten im Sommer. Im Anime kann man zudem ein Poster mit ihr und der Aufschrift „ASUKA“ sehen. Dasselbe Poster ist in der Anime-Version von Fall 128 (Episode 412-413), in der Wohnung von Kenji Tsujiya, erneut zu sehen.

Yusaku Kudo und Yukiko Kudo gehen in der zweiten OVA der Animereihe Gosho Aoyama’s Collection of Short Stories zum Kino, um das Double Feature Warte auf mich!/Weihnachten im Sommer zu schauen, auf dessen Plakat man unter anderem Asuka und Keisuke Hara, den Protagonisten aus Zweiterem, erkennen kann. Drinnen angekommen legt Yusaku die originale 1994er-Version des Kurzgeschichtenbandes Gosho Aoyama Short Stories auf den Platz im Kino neben sich. Bei der anschließenden Nahaufnahme kann man neben anderen Hauptcharakteren von ihm auch erneut Keisuke auf dem Umschlag erkennen (ganz rechts, mit der Weihnachtsmannmütze).

Während des Fallaufklärung in Fall 228 (Kapitel 789/Episode 662) spielt der Fernseher mit hoher Lautstärke und wechselt scheinbar selbständig zwischen den Kanälen. Der letzte Film, den man hört und sieht, ist Weihnachten im Sommer, wobei Teile des Dialogs zwischen Keisuke und Asuka zitiert werden und ein Originalpanel mit Keisuke in seinem ursprünglichen Zeichenstil aus der Kurzgeschichte (beziehungsweise eine Rekreation eines Moments aus der Original Video Animation im Anime) auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Trivia

  • Das „Studio ALFA“-Gebäude, in dessen Monitor Keisuke Hara zu Beginn einen Auftritt von Asuka Anzai beobachtet, beruht auf dem Studio ALTA im Shinjuku-Bezirk von Tokio, das desöfteren in Gosho Aoyamas Geschichten vorkommt. Auch der Tokyo Tower und das Nippon Budōkan, die desöfteren in Kaito Kid, Yaiba und Detektiv Conan auftauchen, kamen hier das erste Mal in Goshos Gesamtschaffen vor.
  • Keisuke geht auf die fiktive Senkawa-Oberschule, was impliziert, dass sie sich in oder nahe des Viertels Senkawa im Toshima-Bezirk befindet, wo auch Gosho selbst einige Zeit lang gelebt hatte.[1] Die Oberschule selbst wurde später von Goshos Kollegen und guten Freund Mitsuru Adachi aufgegriffen und als wiederkehrender Schauplatz in seinem Manga H2 verwendet.
  • Das Ono-Zentralklinikum nutzt denselben Bezeichner wie viele andere Gebäude und Firmen in Kaito Kid, das nach dieser Kurzgeschichte begonnen wurde. Möglicherweise ist es ein und dasselbe Krankenhaus wie am Ende von Kapitel 16. Im Anime wurde es in „Gosho-Zentralklinikum“ umbenannt. Das Charakterdesign von Keisuke weist inklusive der Frisur zudem starke Parallelen zu dem Design von Kaito Kuroba auf.
  • Der Moment, in dem Keisuke und Asuka auf dem Motorrad neben einem Düsenjet herfahren und er die Faust hebt, ist eine Anspielung auf eine Szene aus dem Film Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel.

Einzelnachweise

  1. Conan Drill Official Book Interview
    "I used to live first in Egoda, which is along the Seibu Ikebukuro Line, then in Senkawa."
    Übersetzung von justwantanaccount.