Agatha Christie
Dame Agatha Christie, DBE (* 15. September 1890 in Torquay; † 12. Januar 1976 in Wallingford, gebürtig Agatha Mary Clarissa Miller) war eine britische Schriftstellerin.[1]
Sie ist vor allem für ihre Kriminalromane bekannt. So schuf sie unter anderem den belgischen Detektiv Hercule Poirot mit seinem Freund Hastings sowie die altjüngferliche Miss Marple.[1] Laut Guinness-Buch der Rekorde ist sie mit vier Milliarden verkauften Exemplaren die erfolgreichste Romanautorin aller Zeiten.[2] Ihre Werke wurden in mindestens 103 Sprachen übersetzt.[2]
Mord im Orient-Express[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mord im Orient-Express (Originaltitel Murder on the Orient Express) ist der 14. Kriminalroman von Agatha Christie und wurde 1934 veröffentlicht.[3]
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Poirot ist mit dem Orient-Express unterwegs, in dem der Amerikaner Samuel Edward Ratchett durch zwölf Messerstiche ermordet wird. Dabei wurde jeder Stich verschieden tief und verschieden kraftvoll ausgeführt. Das Fenster des Abteils steht zwar offen, doch eine Flucht des Täters schließt Poirot aufgrund der fehlenden Spuren im Schnee vor dem stehenden Zug aus. Bei der Befragung der Verdächtigen stellt sich heraus, dass niemand auf Anhieb für die Tat infrage kommt. In den meisten Aussagen der Verhörten kommt ein „kleiner Mann mit dunklem Teint und femininer Stimme“ vor. Die Beschreibung trifft jedoch auf keinen der Verdächtigen zu.
Mit der Zeit findet Poirot heraus, dass alle Verdächtigen scheinbar zusammenarbeiten. Sie alle hatten Kontakt zu einer Daisy, die ein Opfer Ratchetts war. Er präsentiert den versammelten Insassen diese Theorie, gibt aber auch an, dass es den Mann mit dunklem Teint doch gegeben haben könnte. Der im Zug anwesende Monsieur Bouc entscheidet sich als Direktor der Bahngesellschaft dafür, den Mann mit dunklem Teint zu verdächtigen.[3]
Verbindung zu Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Fall 237 befinden sich Ran Mori, Masumi Sera, Sonoko Suzuki, die Detective Boys, Hiroshi Agasa und Kogoro Mori an Bord eines Zuges. Zu ihnen gesellen sich fünf Personen, deren Namen allesamt an die Namen der Verdächtigen aus dem Orient-Express angelehnt sind.[4]
Kogoro Mori stellt sich den anderen Reisenden noch vor der Fahrt als „Poirot Mori“ vor und verweist damit auf den Originalroman von Agatha Christie. Nach dem Mord an Etsuto Murobashi erklärt er, dass alle anderen Reisenden gemäß Christies Vorlage gemeinsam für den Tod des Opfers verantwortlich sein sollen. Conan kann dies jedoch gleich widerlegen und auch der zunächst angetan scheinende Zugbegleiter erkennt später, dass diese Theorie nicht haltbar ist.
Neben dem Zug als Tatort sowie den Namen der Verdächtigen und den diversen Anspielungen gibt es allerdings keine weiteren Gemeinsamkeiten zwischen dem Original von Agatha Christie und der Umsetzung durch Gosho Aoyama.
Tod in den Wolken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tod in den Wolken (Originaltitel Death in the Clouds) ist der 17. Kriminalroman von Agatha Christie und wurde erstmals am 10. März 1935 in den USA unter dem Titel Death in the Air veröffentlicht.[5]
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankreich besteigt der belgische Detektiv Hercule Poirot den Flieger von Le Bourget, Paris, nach London-Cryodon. Während des Überflugs wird eine der Passagiere, Madame Giselle – eine reiche französische Geldverleiherin – tot aufgefunden. Zuerst wird von den schockierten Passagieren angenommen, es handle sich um einen tragischen Unfall, da die Tote eine Einstichwunde am Hals vorzuweisen hat und sich nachweislich ein blinder Passagier - eine Wespe - an Bord befand. Poirot kann jedoch schnell die wahre Todesursache ausfindig machen: ein vergifteter Pfeil, der offensichtlich aus einem Blasrohr geschossen wurde.
Die Waffe findet Poirot erstaunlicher Weise unter seinem Sitz, doch wie konnte das längliche Blasrohr völlig unbemerkt eingesetzt werden? Drei Passagiere hätten die Tat auch mit ähnlichen Gegenständen vollbringen können. Zwei Archäologen hatten antike Rohre griffbereit im Gepäck und Lady Horbury stand ein langer Zigarettenhalter zur Verfügung. Als Poirot auf der Liste der an Bord befindlichen Gegenstände eine leere Streichholzschachtel und ein Feuerzeug entdeckt, ist ihm die Identität des Täters klar.
Verbindung zu Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der 59. Fall und Agatha Christies Roman ähneln sich in vielerlei Hinsicht. Die beiden Opfer, Marie Morisot und Kazuhiro Otaka, arbeiten mit denselben Methoden, beide handeln und erpressen mit schmutzigen Geheimnissen wohlhabender Personen, um diese um ihr Geld zu bringen. Die Tat verläuft beide Male völlig unbemerkt und wird erst später entdeckt, des Weiteren versucht der Täter durch falsche beziehungsweise manipulierte Beweise den Verdacht auf jemand anderen zu lenken. Außerdem sterben beide Opfer durch eine Einstichwunde im Nackenbereich.
Der Tod auf dem Nil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Tod auf dem Nil (Originaltitel Death on the Nile) ist der 22. Kriminalroman von Agatha Christie und wurde 1937 veröffentlicht.[6]
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Linnet Ridgeway, eine gut aussehende Millionärstochter, bekommt stets das, was sie will und hat auch nicht davor Halt gemacht, ihrer besten Freundin Jacqueline de Bellefort den Verlobten wegzunehmen und diesen zu heiraten. Diese ist darüber sehr empört und attackiert daraufhin die Psyche ihrer Freundin, indem sie ihr überall hin folgt. Um ihr zu entfliehen, reist Linnet mit ihrem Mann Simon Doyle nach Ägypten. Doch auch hierhin wird sie von ihrer Freundin Jacqueline verfolgt.
Als auf einer mehrtägigen Schifffahrt auf dem Nil Linnet erschossen in ihrer Kabine aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf Jacqueline, die allerdings ein Alibi besitzt. In der Nacht, als Linnet erschossen wurde, hatte sie Simon im Salon eine Szene gemacht und als dieser nicht darauf reagiert hat, hat sie ihre Pistole gezückt und auf ihn geschossen. Dabei wurde dieser schwer am Bein verwundet und Jacqueline von schweren Schuldgefühlen überwältigt. Simon bat die ebenfalls anwesenden Mr. Fanthorp und Miss Robson, zuerst Jacqueline zu der an Bord befindlichen Krankenschwester zu bringen, da sonst die Gefahr zu groß wäre, dass sie sich aufgrund ihrer Schuldgefühle etwas antut und erst danach Dr. Bessner zu holen. Als Fanthorp jedoch kurze Zeit später in den Salon zurückkehrte, um die Pistole zu holen, war diese verschwunden. Simon, der am Bein verletzt ist, wurde zuerst als Mörder seiner Frau ausgeschlossen, da er die ganze weitere Nacht unter Dr. Bessners Aufsicht verbrachte.
Am Ende des Romans klärt Poirot den Fall auf. Simon war der Täter. Jacqueline schoss mit Absicht daneben und er täuschte die Wunde mit roter Tinte vor. Als alle den Salon verlassen hatten, rannte Simon zur Kabine seiner Frau, erschoss sie und rannte wieder zurück zum Salon. Dort schoss er sich ins Bein und warf die Pistole aus dem Fenster. Jacqueline und Simon waren immer noch ein Paar und wollten sich des Geldes von Linnet bemächtigen, da es finanziell schlecht um sie stand.[6]
Verbindung zu Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Fall 36 rund um das Monster Gomera weist starke Parallelen zu dem Fall aus Agatha Christies Roman auf. So besteht eine große Ähnlichkeit zwischen dem Trick der beiden Täter.[7] Matsui hatte sich selbst verletzt, und die Detective Boys den "Angreifer" verfolgen lassen, während er selbst eine Abkürzung zum Set nahm. Nach dem Mord an dem Filmproduzenten Osamu Kamei hat er sein verschwitztes Hemd gewechselt, aber nicht daran gedacht, dass der Fleck, den Ayumi hinterlassen hat, fehlt.
Und dann gab es keines mehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zählreim im englischen Original: Ten little Niggers going out to dine, Nine little Niggers staying up too late, Eight little Niggers going into Devon. Seven little Niggers chopping up sticks, Six little Niggers playing round a hive, Five little Niggers going in for law, Four little Niggers going out to sea, Three little Niggers visiting the Zoo, Two little Niggers playing in the sun, One little Soldier Boy left all alone, |
Und dann gabs keines mehr (Originaltitel And then there were none) ist der 26. Kriminalroman von Agatha Christie und wurde 1939 veröffentlicht.[8] Mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren ist dies der erfolgreichste Roman Agatha Christies und auch eins der meistverkauften Bücher der Welt. Ursprünglich wurder der Roman unter dem Titel „Zehn kleine Negerlein“ ("Ten little niggers") veröffentlicht. Die Umbenennung in den heutzutage geläufigen Titel erfolgte in den 1980er Jahren.[8]
Zehn Personen erhalten Einladungen nach Nigger Island, eine Insel an der Küste des britischen Devons. Dort angekommen merken sie, dass die Einladungen teilweise von unterschiedlichen Verfassern stammen und niemand den Verfasser persönlich kennt. Die meisten Einladungen wurden mit U.N. Owen unterzeichnet, was als unknown (engl. „unbekannt“) gelesen werden kann. Durch eine Schallplattennachricht kommt ans Tageslicht, dass jeder der Anwesenden bereits ein Verbrechen begangen hat, in manchen Fällen Mord, für das sie nicht gerichtet wurden. Im Laufe der folgenden Tage finden die ersten zwei Morde statt, sodass die Anwesenden beschließen, die Insel zu verlassen, was jedoch durch ein starkes Unwetter auf See nicht möglich ist. Daraufhin beschließen die noch Lebenden, die Insel nach dem Täter abzusuchen. Da sich jedoch niemand weiteres auf der Insel befindet, stellen sie fest, dass sich der Mörder unter ihnen befinden muss. Kurz nach dem zweiten Mord fiel dem Butler bereits auf, dass vom zehnteiligen „Negerlein“-Porzellanset, das sich im Esszimmer befand, bereits zwei Figuren fehlen. Ihm wird daraufhin bewusst, dass die Morde in ihrer Art und Weise nach dem Zählreim „Zehn kleine Negerlein“[9] stattfinden. Als daraufhin die nächsten Morde geschehen, trauen die Anwesenden sich gegenseitig nicht mehr.
Verbindung zu Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kogoro Mori erhält in Fall 86 zusammen mit den Detektiven Furuyo Senma, Harufumi Mogi, Shukuzen Ogami, Ikumi Soda und Saguru Hakuba eine Einladung in die Villa Abenddämmerung, der ein Scheck über zwei Millionen Yen beiliegt. Der Absender gibt sich als Der Schatten des von Gott im Stich gelassenen Jungen aus.
In der Villa angekommen treffen die Detektive auf das Hausmädchen Aki Ishihara, die angibt, ihren Auftraggeber selber nie kennen gelernt zu haben und ihre Anweisungen lediglich über einen Computermonitor mitgeteilt bekommt. Beim Dinner werden die Detektive von einer maskierten Person begrüßt, die ihnen erzählt, sie habe irgendwo auf dem Anwesen einen Schatz versteckt, den die Detektive unter Einsatz ihres Lebens finden sollen. Daraufhin werden die Autos in die Luft gejagt und die Brücke zerstört. Den einzigen Ausweg erfährt nur die Person, die den Schatz findet.
Im Laufe des Falles stirbt ein Detektiv nach dem anderen, wodurch die Überlebenden schließen, dass sich der Täter unter ihnen befinden muss und sich somit ein gegenseitiges Misstrauen einstellt.
Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Agatha Christie in der deutschsprachigen Wikipedia; zuletzt abgerufen am 4. November 2013 um 14:54 Uhr
- ↑ 2,0 2,1 Guinness World Records
- ↑ 3,0 3,1 Mord im Orient-Express (Roman) in der deutschsprachigen Wikipedia; zuletzt abgerufen am 23. Juli 2013 um 15:52 Uhr
- ↑ Detektiv Conan – Band 78: Kapitel 818 ~ Ran, Sera, Sonoko, die Detective Boys, Agasa und Kogoro starten ihre Reise mit der Mystery Train.
- ↑ Tod in den Wolken in der deutschsprachigen Wikipedia; zuletzt abgerufen am 26. November 2013 um 23:15 Uhr
- ↑ 6,0 6,1 Der Tod auf dem Nil in der deutschsprachigen Wikipedia; zuletzt abgerufen am 25. Mai 2012 um 15:40 Uhr
- ↑ Detektiv Conan – Band 13: Kapitel 130 ~ Nach der Ausführung der Schlussfolgerungen Conans gestehet Matsui den Mord, den er als Gomera verkleidet beging.
- ↑ 8,0 8,1 Und dann gab es keines mehr in der deutschsprachigen Wikipedia; zuletzt abgerufen am 23. Juli 2013 um 15:52 Uhr
- ↑ Collins Crime Club – A checklist of First Editions (2nd ed.) ISBN 1-871122-13-9, Seite 15