Fall 30: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. September 2011, 14:04 Uhr

Fall 29Liste der FälleFall 31
Fall 030
Datei:Episode 053-4.png
Informationen
Fall Fall 030
Manga Band 11: Kapitel 108, 109 & 110
Anime Episode 053 & 054
Handlung
Art des Falles Mord
Opfer Tenéi
Polizei Juzo Megure
Gelöst von Schlafender Kogoro
(Conan Edogawa)
Täter Shunen

Fall 030 behandelt die Legende des Nebelkobolds, einer Sagengestalt aus der japanischen Mythologie[1], und den damit im Zusammenhang stehenden Tod des Oberpriesters Tenéi. Kogoro, Ran und Conan werden in den Fall verwickelt, da sie am Abend vor dem Mord nach einem erlittenen Reifenschaden in dem Tempel Unterschlupf finden. Am Folgetag untersuchen Kommissar Megure und sein Team den Fall.

Die Legende des Nebelkobolds

Der Nebelkobold ist ein Fabelwesen aus der japanischen Mythologie. Die Legende besagt, dass sich die Bestie in Regennächten wie im Nebel in die umliegenden Dörfer schleicht, mit einer gewaltigen Kraft die Wände der Häuser zerstört und Menschen entführt. Nachdem der Nebelkobold ihre Seelen verschlungen hat, fliegt er mit ihnen auf einen hohen Baum und hängt dort ihre leblosen Körper auf. Schließlich frisst er ihr Fleisch, wobei er es vornehmlich auf junge Frauen abgesehen hat.[1]

Ursprünglich stammt der Name dieses Fabelwesens aus der chinesischen Mythologie. Durch eine Schriftzeichenverschiebung wurde aus dem Begriff "Hund des Himmels" schließlich der "Nebelkobold". Die japanische Bezeichnung "Tengu" leitet sich vom Namen einer chinesischen Sternschnuppe ab.[2] Im Manga wird die Bestie hauptsächlich "Nebelberggeist" genannt.

Der Tod des Novizen Chunen

Zwei Jahre, bevor die Moris in den Tempel kommen, ereignete sich ein Todesfall, welcher der Legendenerzählung stark ähnelt. Damals wurde der Novize Chunen in der Bestrafungskammer des Tempels erhängt aufgefunden. Eigenartiger Weise war in die Zimmerwand ein großes Loch eingeschlagen. Zunächst wurde vermutet, dass der Novize selbst die Wand zerstört hatte, um aus der Kammer zu fliehen. Da die Tür zum Raum jedoch nicht verschlossen war, hätte er keinen Grund gehabt, die Wand einzureißen. Es wurde geschlussfolgert, dass Chunens Tod das Werk des Nebelkoboldes war, der ebenfalls Hauswände zerstört, um seine Opfer zu entführen. Darüber hinaus hat sich dieser Vorfall laut Mokunnen während der Regenzeit ereignet, was ebenfalls für einen Angriff der Bestie spricht.[3]

Der Novize Chunen hegte Gefühle für Kikuno, die Enkelin des Oberpriesters Tenéi, was diesen zutiefst erzürnte. So wurde diese einem künftigen Tempelerben versprochen. Conan vermutet, der Abt hat Chunen getötet, um eine Heirat mit Kikuno zu verhindern.[4]

Opfer

Datei:Episode 053-3.png
Das spätere Opfer der Oberpriester Tenéi

Tenéi, 71 Jahre alt, ist Abt und Priester des Sandei-Tempels und lebt dort zusammen mit seinen vier Gesellen Kannen, Tonnen, Shunen und Mokunnen.[5] Er kennt und lehrt die Legende des Nebelkobolds. Den zurückliegenden Vorfall um den Tod des Novizen Chunen vermag er allerdings zu verschweigen, weshalb er Journalisten auch jeglichen Zutritt zu dem Tempel verwehrt.[6]

Seine Leiche wird erhängt in der Bestrafungskammer vorgefunden. Verstorben ist er zwischen zehn und zwölf Uhr in der Nacht. Alle Indizien sprechen zunächst für einen Suizid[7], auch wenn das Vorgehen dem bei dem Tod des Novizen Chunen gleicht.

Verdächtige

Augenscheinlich handelt es sich bei dem Tod des Tempelpriesters um Suizid. Die Deckenbalken weisen keine Spuren auf, die durch ein Hinaufziehen oder -tragen der Leiche herrühren könnten. Die Novizen glauben an das Werk des fliegenden Nebelkoboldes, der mit dem toten Körper zur Decke hinaufgestiegen ist. Lediglich bei Kannen kommt ein Verdacht auf: als er auf seiner Suche nach dem Oberpriester in der Bestrafungskammer nachschaut, blickt er nach oben zu den Deckenbalken, obwohl es nicht selbstverständlich ist, an solch einer Stelle nach jemandem zu suchen. Mokunnen verteidigt ihn jedoch mit der Begründung, dass sie damals bereits Chunens Leiche am selben Ort entdeckt hatten.[8]

Beweise

Obwohl die Indizien anfangs für einen Suizid sprechen, hat Conan Zweifel und begibt sich auf Spurensuche. Dabei findet er verschiedene Beweisstücke, die zeigen, dass es sich um einen Mordfall handelt.

  • Die unregelmäßigen Bretterränder beweisen, dass die Ablaufbohle für die Verbindung zwischen Balkongeländer und Deckenfenster zurechtgesägt wurde. Die älteren Sägespuren legen den Schluss nahe, dass der damalige Mord an Chunen auf dieselbe Weise begangen wurde.
  • An den Dichtungsstellen des Klebebandes sind Kirschblütenblätter haften geblieben, die aus den Bergen mit dem Wasser hinuntergespült wurden.
  • Nach dem Ablassen des Wassers sind auch an den Wänden Blüten haften geblieben, die nach dem Trocken auf den Boden gefallen sind.
  • Der Todeszeitpunkt liegt zwischen zehn und zwölf Uhr nachts. Um die Bestrafungskammer vollständig mit Wasser zu füllen, es wieder abzulassen und den Raum zu reinigen, bedarf es weiterer sechs bis sieben Stunden, was zur Folge hat, dass der Mörder die ganze Nacht in der Kammer verbracht haben muss. Da die Wassermassen sämtliche Geräusche von außen übertönt haben, konnte Shunen Kogoros Schrei nicht hören. Stattdessen behauptet er, Ran sei diejenige gewesen, die den Schrei von sich gab. Folglich muss Shunen der Mörder sein.
  • Auf dem Holzstück, das Conan im Wald findet, ist Klebeband haften geblieben, auf dem Shunens Fingerabdrücke zu finden sind.[4]

Tathergang

Datei:Episode 054-3.png
Der Mörder steigt mit der im Schlauchboot liegenden Leiche auf

Shunen erdrosselt den Abt in seiner Kammer – und zwar von hinten, um die Würgemale so aussehen zu lassen, als stammten sie vom Erhängen. Dann zerrt er die Leiche in die Bestrafungskammer, legt sie in ein Schlauchboot und überdeckt sie mit einer Plastikfolie, damit sie später nicht nass wird.

Anschließend dichtet er die Tür ab, klettert durch das untere kleine Zimmerfenster hinaus und begibt sich zum Balkon des darüberliegenden Stockwerks. Dort trennt er eine Ablaufbohle aus dem Bodenbelag des Balkons, dichtet dessen Unterseite mit Klebeband ab und nutzt diese als Verbindung zwischen Fenster und Wasserfall, um das Wasser in den Raum zu leiten. Gleich darauf eilt er nach unten, steigt durch das kleine Fenster in den Raum, welches er im Anschluss ebenfalls versiegelt, und wartet, dass der Wasserpegel ansteigt. Dabei achtet er darauf, dass die Leiche nicht nass wird.

Datei:Episode 053-6.png
Das Wasser wird in den Raum geleitet

Als er kurz unter der Decke ist, wickelt er das angebrachte Seil um den Hals der Leiche und steigt durch das Deckenfenster. Er entfernt die Bodenplatte und zerschlägt das kleine Bodenfenster mit einer Axt, um das Wasser aus dem Raum abzulassen. Durch den Wasserdruck entsteht auch das Loch in der Wand, während die herausgebrochenen Holzstücke durch das Geländer hinuntergespült werden. Schlussendlich braucht Shunen nur noch den Raum zu reinigen und das Schlauchboot mitsamt Plastikfolie zu entfernen.[4]

Motiv

Shunen ist der jüngere Bruder des verstorbenen Novizen Chunen und kam in den Tempel, um Hintergründe über dessen Tod herauszufinden. Um die Verwandtschaftsverhältnisse zu verheimlichen, trat er zunächst jedoch einem anderen Orden bei. Als er später vom Abt aufgenommen wurde, gelang es ihm mit der Zeit, den Tathergang zu rekonstruieren. Dass Tenéi Chunen umgebracht hat, findet er aber erst heraus, als sich der Oberpriester nach der Konversation mit Kogoro Mori erzürnt in seine Kammer zurückzieht und er ihn daraufhin dort zur Rede stellt. Der inzwischen angetrunkene Priester sagt zu ihm, der Tod des Novizen zahle sich für den Tempel in klingender Münze aus, worauf Shunen die Beherrschung verliert und den Abt tötet.[4]

Verschiedenes

  • Erstmals gibt es im Handlungsverlauf eine Rückblende der vergangenen Ereignisse. Im Anime werden die Codenamen von Gin und Wodka zum ersten Mal erwähnt.[9]
  • Dieser Fall ist einer der wenigen, in denen Conan mit Kogoros Stimme einen Fall aufklärt, ohne ihn mit dem Narkosechronometer zu betäuben.[10]
  • Der Minilautsprecher kommt erstmals zum Einsatz. Er kann kabellos mit Conans Stimmenverzerrer kombiniert werden.[4]

Die Physik hinter dem Fall

Conan zieht zum einen die Masse des in den Raum geleiteten Wassers, zum anderen dessen hydrostatischen Druck zur Fallaufklärung heran. Dabei ist er bei den Berechnungen wiefolgt vorgegangen:

  1. Der Raum besitzt die Form einer quadratischen Säule. Sein Volumen V = G x h lässt sich berechnen, indem man die quadratische Grundfläche G mit der Höhe h multipliziert. Die Grundfläche des Raumes beträgt 2,7m x 2,7m, die Höhe 10m.
  2. Die Wasserdichte ρ beträgt 1g/cm3, was umgerechnet 103kg/m3 entspricht.
  3. Multipliziert ergeben Dichte und Volumen eine Wassermasse von insgesamt 72,9 x 103kg bzw. 72,9t.
  4. Die Berechnung des hydrostatischen Drucks erfolgt über die Multiplikation des Ortsfaktors mit der Dichte und der Höhe der Wassersäule, also 9,8N/kg x 103kg/m3 x 10m = 9,8 x 104N/m2. Das entspricht den von Conan errechneten 9,8 x 104pa. (Das Kürzel N steht für die Krafteinheit Newton, pa für die Druckeinheit Pascal.)

Auftritte

Haupt- und Nebencharaktere Normale Charaktere Orte Gegenstände

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Detektiv ConanEpisode 053 ~ Der Oberpriester erzählt Kogoro, Ran und Conan von der Legende des Nebelkobolds.
  2. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Conan klärt Ran über den Nebelkobold auf, um ihr die Angst zu nehmen.
  3. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Die Novizen glauben, der Abt wurde vom Nebelkobold ermordert.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Detektiv ConanEpisode 054 ~ Conan klärt mit Kogoros Stimme den Fall auf.
  5. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Tenéi stellt sich und seine Novizen vor.
  6. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Tenéi hält Kogoro für einen Reporter und will ihn aus dem Tempel vertreiben.
  7. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Megure ist der Überzeugung, der Abt habe Selbstmord begangen.
  8. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Conan weist Kogoro und Megure auf den Sachverhalt hin.
  9. Detektiv ConanEpisode 053 ~ Conan blickt auf die Ereignisse seit seiner Verjüngung zurück.
  10. Detektiv ConanEpisode 054 ~ Da Kogoro ausrutscht und infolgedessen sein Bewusstsein verliert, braucht Conan ihn nicht zu betäuben.

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