Live A Live
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Live A Live | |
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In anderen Ländern | |
Japan | ライブ・ア・ライブ |
Titel in Rōmaji | Raibu・A・Raibu |
Informationen zum Spiel | |
Entwickler | Square (heute Square-Enix) |
Plattform | Super Famicom |
Genre | Rollenspiel |
Spieleranzahl | 1 |
Untertitel | Japanisch |
Veröffentlichung | |
Japan | 2. September 1994 |
Deutschland | 22. Juli 2022 (Remake-Version) |
Live A Live ist ein Konsolen-Rollenspiel, das von Square-Enix entwickelt und am 2. September 1994 für das Super Famicom in Japan erschienen ist und später, ebenfalls nur in Japan, für den Nintendo 3DS und die Wii U wiederveröffentlicht wurde. Ein Remake des Spiels wird am 22. Juli 2022 weltweit auf der Nintendo Switch veröffentlicht. Das Besondere an diesem Spiel ist, dass jedes Kapitel in einer anderen Epoche spielt und jeweils von einem anderen, zu dieser Zeit berühmten Mangaka entworfen wurde. Gegen Ende fließen alle diese Einzelgeschichten in einem gemeinsamen Finale zusammen. Das dritte Kapitel, „Geheime Befehle“, wurde dabei von Gosho Aoyama geschrieben und illustriert. Dieses Kapitel enthält mehrere Charaktere, denen er sich zuvor bereits in Yaiba gewidmet hat, wie Musashi Miyamoto und Shiro Amakusa, während einer der Protagonisten Ryoma Sakamoto ist, der später wiederholt in Detektiv Conan und Magic Kaito 1412 eine Rolle spielt.
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Handlung von Live A Live beginnt mit sieben scheinbar unzusammenhängenden Kapiteln, die in beliebiger Reihenfolge durchgespielt werden können, basierend auf beliebten Genres wie Western, Science-Fiction und Mecha. Jedes dieser Kapitel hat seine eigene Geschichte, Umgebung und Charaktere, entworfen von einem zu jener Zeit populären Mangaka. Obwohl das grundlegende Gameplay im gesamten Spiel gleich ist, hat jedes Kapitel ein einzigartiges Element, wie die Stealth-Funktion in Aoyamas Kapitel „Geheime Befehle“. Nachdem die ersten sieben Kapitel abgeschlossen sind, wird das finale Kapitel des Spiels freigeschalten, das die vorherigen Kapitel miteinander verbindet und zu einem gemeinsamen Ende führt. Ein weiterer Zusammenhang zwischen allen Kapiteln/Epochen sind als Running Gag ein Vater und sein Sohn, von dem Ersterer jedes mal durch unvorhergesehene Umstände stirbt, woraufhin der Junge weinend wegrennt, ehe die Reinkarnationen beider im nächsten Kapitel auftreten.
„Geheime Befehle“ spielt während des gesellschaftlichen Umbruchs in der Bakumatsu-Ära des feudalen Japans, in dem man einen Shinobi namens Oboro-maru spielt. Dieser erhält den Befehl, sich in eine Burg zu schleichen, Widersacher mit Hilfe seines Katana auszuschalten und eine Geisel aus den Klauen übernatürlicher Kreaturen zu retten, die sich als Ryoma Sakamoto entpuppt, der sich dem Spieler nachfolgend anschließt. Dieser trägt als Ausrüstung einen Gürtel mit seinen berühmten Pistolen, mit denen er sich der Gegner erwehrt.
Es gibt mindestens vier verschiedene Enden für dieses Kapitel: Das „Schlechte Ende“, das einfach eintritt, falls der Spieler mit Oboro-marus Mission scheitert und stirbt. Sein Meister, Hayate aus dem Enma-Clan, übermittelt seinem eigenen Meister Oboros Tod, der darauf nur entgegnet, dass die Zeiten des Friedens noch fern sind.
Das „Außenseiter-Ende“ tritt ein, falls Oboro seine Mission nicht weiter verfolgt, die Burg nicht betritt und Ryoma niemals rettet. Dies führt dazu, dass Oboro von seinem eigenen Clan angegriffen wird. Egal ob man diese Auseinandersetzung überlebt oder nicht, stirbt Oboro spätestens bei der Selbstmordattacke seines ehemaligen Meisters Hayate.
Das „Normale Ende“ tritt ein, wenn man Ryoma erfolgreich gerettet und Ode besiegt hat. Je nachdem, ob man Ryoma erlaubt, Oboro und seinem Clan beizutreten, ändert sich die Ausgangssituation. Verweigert man es ihm, zieht Oboro alleine weiter, Ryoma fällt dem historischen Attentat zum Opfer und die Geschichte setzt sich wie aus der Realität gewohnt fort. Erlaubt man es ihm, ziehen beide fortan gemeinsam umher und Oboro rettet Ryoma vor seinem Attentäter. Diese Enden können sich weiter unterscheiden, abhängig davon, ob man alle Feinde in der Burg ausgeschaltet oder umgangen hat.
Oboro findet sich im Finale am Berg des Dämonenkönigs wieder, wo er von den übrigen Protagonisten im Kampf besiegt werden muss, damit er der Heldengruppe beitritt, die sich daraufhin gemeinsam Odio entgegenstellen, der Raum und Zeit vollständig auslöschen will.
Charaktere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Charaktere aus dem Kapitel „Geheime Befehle“ von Gosho Aoyama:
Oboro-maru[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oboro-maru ist der Protagonist des Kapitels. Er ist ein noch unerfahrener Ninja des Enma-Clans, der auf eine Mission geschickt wurde, Ryoma Sakamoto aus den Fängen von Iō Ode zu retten, der Japan während der gesellschaftlichen Unruhen in einen Krieg stürzen und damit Herrscher des Landes werden will, und Letzteren zu stoppen. Oboro-maru setzt sich mit seinem Katana zur wehr, mit dem er entweder alle Gegner innerhalb der Burg töten, oder alternativ jeden einzelnen verschonen kann. Beide Szenarien führen zu unterschiedlichen Enden mit verschiedenen Belohnungen für den Spieler.
Ryoma Sakamoto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ryoma Sakamoto (jap. 坂本 龍馬, Sakamoto Ryōma) ist ein japanischer Patriot und politischer Aktivist, der von Iō Ode gefangen genommen und festgehalten wird, um zu verhindern, dass er seine Umsturzpläne zunichte macht. Nachdem Oboro-maru ihn befreit hat, kann Ryoma sich ihm anschließen und nutzt fortan seine Pistolen im Kampf gegen ihre gemeinsamen Widersacher. Er beruht auf der historischen Person gleichen Namens.
O-Robo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
O-Robo (Anagramm von „Oboro“) ist eine Roboterkopie von Oboro-Maru, die von Gennai gebaut wurde. Er besitzt ein hölzernes Äußeres und ein mechanisches Inneres, wie das eines Uhrwerks. Es ist möglich, O-Robo für die eigene Gruppe zu rekrutieren, in der er sich mit seinem blauen Katana zur Wehr setzt. Er hat aus unbekannten Gründen panische Angst vor Mäusen.
Shiro Amakusa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Shiro Amakusa (jap. 天草 四郎, Amakusa Shirō) ist ein Untoter, der von Ode Iō beschworen wurde, um ihn bei seinen Eroberungsplänen zu unterstützen. Er kontrolliert die übrigen bösartigen Seelen, die in Odes Burg umherstreifen. Er beruht auf dem historischen christlichen Rebellen gleichen Namens.
Gennai Hiraga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gennai Hiraga (jap. 平賀 源内, Hiraga Gennai) ist ein Universalgelehrter und ein mechanisches Genie, der sich mittlerweile selber in einen größtenteils mechanischen Mann umgebaut hat, der sich Uhrwerk-Gennai (jap. からくり源内, Karakuri Gennai) nennt. Er wurde von Ode Iō rekrutiert, um seine gesamte Burg mit Fallen auszustatten. Außerdem ist er der Erbauer von O-Robo.
Musashi Miyamoto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Musashi Miyamoto (jap. 宮本 武蔵, Miyamoto Musashi) ist ein legendärer Samurai und Schwertmeister, der die Zwei-Schwerter-Technik entwickelt hat. Er wird von Ode Iō als Untoter unter seiner Kontrolle wieder zum Leben erweckt, wenn Oboro-mura und Ryoma Sakamoto Odes Räumlichkeiten erreichen, während dieser die Ablenkung nutzt, um in ein höheres Stockwerk der Burg zu fliehen. Wenn Musashi besiegt wurde, verkündet er, dass es nur wenige in seiner Lebzeit gab, die ihn besiegen konnten und dass er Oboros Namen niemals vergessen wird, ehe er ins Jenseits zurückkehrt.
Yodogimi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Yodogimi (jap. 淀君) ist eine Konkubine, die sich als Tochter Ode Iōs ausgibt. In Wirklichkeit ist sie ein bösartiger Geist, die er zu seiner Unterstützung beschworen hat. Sie beruht auf der historischen Konkubine Yodo-dono (jap. 淀殿), auch bekannt als Yodo-gimi, zweite Ehefrau von Hideyoshi Toyotomi.
Ode Iō/Froschschlangen-Dämon/Odio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Odio (Abgeleitet aus dem Lateinischen für „Hass“) ist eine Inkarnation des ultimativen Bösen, derzeitiger Fürst aller Dämonen und das Bindeglied zwischen allen Kapiteln des Spiels. Ursprünglich war er der sterbliche Ritter Oersted, Protagonist des im europäischen Mittelalter spielenden Kapitels „Dämonenkönig“. In „Geheime Befehle“ tritt er in Gestalt des Froschschlangen-Dämons auf, der sich wiederum in menschlicher Gestalt als Iō Ode (Anagramm der Katakana von „Odio“) tarnt, um Japan während der Unruhen der Bakumatsu-Zeit zu unterwerfen. Er verfügt über die Fähigkeit, sich in verschiedenen Zeitlinien und Universen in unterschiedlicher Gestalt zu manifestieren und sucht so die Hauptcharaktere der verschiedenen Kapitel heim, ehe sie sich im Finale gegen ihn verbünden. Wählt man Oersted als Protagonisten des finalen Kapitels aus, kann man ihn kurz als Ode Iō spielen.
In Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ryoma Sakamoto, einer der beiden Hauptcharaktere aus Gosho Aoyamas Kapitel „Geheime Befehle“, spielt eine posthume Rolle in Fall 214[1][2][3][4][5][6][7], Filler-Fall 204[8] und Realfilm 4 von Detektiv Conan. Im Fall 214, der auch in Magic Kaito 1412 umgesetzt wurde, spielen ebenfalls seine Pistolen eine größere Rolle, die er in diesem Spiel zur Verteidigung einsetzt. Auch Shinichi Kudos Mutter, Yukiko Kudo, ist großer Fan von Ryoma, da sie wie dieser aus der ehemaligen Provinz Tosa stammt und mit der Rolle seiner Schwester ihre Schauspielkarriere startete.
- Ran Mori und Sonoko Suzuki unterhalten sich in Kapitel 813 über Shinichi Kudo: „Er will wohl nicht, dass die Kriminellen, gegen die er ermittelt, auf ihn aufmerksam werden.“ - „Was denn? Ist er etwa ein Ninja, der sich in die Burg des Feindes eingeschlichen hat?“, was eine Anspielung auf „Geheime Befehle“ aus Live A Live darstellt und exakt dessen Handlung beschreibt, zumal Oboro-mura, erwähnter Ninja, wie für Aoyama typisch äußerlich seinen anderen Hauptcharakteren, so auch Shinichi, ähnelt.
Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Es wird angedeutet, dass Odios Wirken in den Epochen die Zeitlinien verändert hat, womit es sich hierbei um Alternativweltgeschichten handelt. So kommt es in „Geheime Befehle“ niemals zum Sturz des Tokugawa-Systems oder der bekannten Version der Meiji-Restauration und Ryoma Sakamotos Attentat wird in einem der Enden möglicherweise auch nie, oder nicht in der historischen Form, stattfinden. Diese Veränderungen bleiben allerdings unerforscht.
- Charaktere aus Live A Live, darunter auch Oboro-maru und Odio/Oersted, beziehungsweise Reinkarnationen von Letzterem, traten später auch in Crossovern in Holy Dungeon und Final Fantasy Dimensions II, beziehungsweise Final Fantasy Legends: The Space-Time Crystal auf, die ebenfalls beide von Square-Enix entwickelt wurden.