Zyankali

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Eine für einen Menschen tödliche Dosis Zyankali

Zyankali oder Kaliumcyanid ist das Kaliumsalz der Blausäure und ein hochgradig gefährliches Gift. Etwa 140 mg sind für einen erwachsenen Menschen tödlich.[1]

Eigenschaften und Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zyankali besteht aus farblosen Kristallen, die nach Bittermandel - also nach frischen Mandeln vor der Ernte und Mandelblättern - riechen. Der Stoff ist gut in Wasser und schlecht in Alkohol löslich.[1] Weiterhin ist es nicht brennbar, alkalisch und wirkt stark reizend sowohl auf der Haut als auch auf die Augen.[2]
Zyankali wird aus Blausäure und Kaliumhydroxid hergestellt, das dabei als Nebenprodukt entstehende Wasser wird durch Eindampfen beseitigt.

Toxische Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn Zyankali mit der Magensäure in Berührung kommt, bildet sich Blausäure, die dafür sorgt, dass der Körper keinen Sauerstoff mehr binden kann. Die Zellatmung setzt aus und der Vergiftete erstickt innerlich. Vergiftungen durch Blausäure sind sowohl durch das Schlucken des Stoffes als auch durch die Aufnahme über Haut und das Einatmen möglich. Die Aufnahme über die Haut wird durch Schwitzen begünstigt.[3]
Bei einer hohen Konzentration an Blausäure kommt es innerhalb von Sekunden nach der Aufnahme zu Hyperventilation, Atemstillstand und Bewusstlosigkeit, nach einigen Minuten zum Herzstillstand.[4] Bei der Aufnahme kleiner, nicht tödlicher Mengen Zyankali kann es zu Spätschäden kommen, beispielsweise zu einer Vergrößerung der Schilddrüse, das Zentralnervensystem wird geschädigt, es kommt zu Herz-Kreislauf-Störungen sowie zu Stoffwechselstörungen. Beim Hautkontakt mit Zyankali kann es zu Dermatitis und Hautausschlägen kommen.[2]
Die Symptome einer Blausäurevegiftung sind Atemnot, Bittermandelgeruch, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmacht, Krämpfe, Erbrechen und eine rosige Hautfarbe.[3]

Gegenmaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als "Gegengift" wird 4-Dimethylaminophenol verwendet, welches die Cyanid-Ionen der Blausäure beziehungsweise des Zyankalis bindet.[5] Auch Natriumthiosulfat kann Zyankali neutralisieren.[6][7] Als Ersthelfer bei einer nicht tödlichen Zyankalivergiftung kann man Folgendes tun: Wenn der Stoff geschluckt wurde, sollte der Mund des Opfers mit Wasser ausgespült werden. Danach soll es reichlich Wasser trinken und zeitnah erbrechen. Wenn das Opfer bewusstlos ist und nicht selbstständig atmet, soll es mit einer Atemmaske[* 1] beatmet werden (keinesfalls durch Mund-zu-Mund-Beatmung).
Bei der Aufnahme von Zyankali durch die Haut oder die Augen sind die betroffenen Stellen zehn Minuten lang unter fließendem Wasser abzuspülen, das Opfer ist ruhig zu lagern und vor Unterkühlung zu schützen.
Wenn das Opfer das Zyankali eingeatmet hat, soll es an die frische Luft und in eine halbsitzende Position gebracht werden. Wenn es bewusstlos ist, soll es in die stabile Seitenlage gebracht werden. Sollte der Betroffene noch selbstständig atmen, wird ihm im Abstand von zwei Minuten für je 30 Sekunden eine Riechampulle[* 1] mit Isoamylitrit an ein Nasenloch gehalten. Wenn keine selbstständige Atmung erfolgt, soll mit einer Atemmaske beatmet werden. Natürlich sollte in jedem Fall ein Arzt gerufen und der Selbstschutz beachtet werden![2]

Bezug zu Detektiv Conan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der vergiftete Mann, Akira Hirota

Unter den vielen Morden in Detektiv Conan findet sich eine beachtliche Zahl an Giftmorden, die mit Hilfe von Zyankali durchgeführt werden. Das erste Opfer eines solchen Mordes ist Akira Hirota, Akemi Miyanos Kumpane während des 1-Milliarde-Yen-Raubes. Er bekommt ein vergiftetes Dosengetränk verabreicht und verstirbt durch das enthaltene Zyankali.[8] Conan identifiziert das Mordinstrument in der Regel durch eine Art Riechtest, da er anscheinend in der Lage ist, den ausströmenden Bittermandelgeruch wahrzunehmen und warnt die umstehenden Personen, sich der Leiche nicht zu nähern. Des Weiteren kommt es gelegentlich zu Schleimhautblutungen, wie es bei Akira Hirota der Fall ist.

Grob kann man die Zyankalimorde in zwei Kategorien einteilen. Zur ersten Kategorie gehören die Morde, wo es dem Täter unbemerkt gelungen ist, Lebensmittel mit dem Zyankali zu kontaminieren. Das ist zum Beispiel der Fall, als Kohei Kamata durch vergiftete Eiswürfel in seiner Cola ermordet wird.[9] In diesem Fall erklärt Heiji, wieso sich die Lippen und Nägel des Opfers dunkel verfärbt haben.[10]

Die weitaus verbreiterte zweite Methode ist, das Gift an einem Ort zu platzieren, den das Opfer und sonst niemand berührt, damit es später stirbt, wenn es Lebensmittel zu sich nimmt und so das Gift mit den Lebensmitteln in den Kreislauf gelangt. Ein Beispiel dafür ist der Fall, wo Sohei Dejima durch eine mit Zyankali bestrichene Klopapierrolle vergiftet wird und verstirbt, als er mit dem Gift an den Fingern einen Hamburger essen will.[11] In beiden Fällen besteht die Schwierigkeit darin, zu klären, warum nur das Opfer gestorben ist und nicht auch seine Mitmenschen. Es gibt jedoch auch einen Fall, in dem die Täterin versucht hat, ihr Opfer umzubringen, indem sie es dazu brachte, das Zyanid einzuatmen.[12]

Hinweis: Dieser Sachverhalt kommt nicht in der Originalhandlung des Mangas vor. Er stammt aus der Filmreihe.

Auch im Film 8 kommt Zynkali zum Einsatz. Die Schauspielerin Juri Maki stirbt daran, als sie sich ihre Finger, die mit dem Gift in Berührung kamen, ableckte. Auch hier konnte Conan sofort das Gift anhand des Mandelgeruchs identifizieren. So ist es nicht immer nötig Lebensmittel damit zu benetzen bzw. mit Flüssigkeiten zu vermischen, sondern Angewohnheiten, wie den Finger abzulecken, können dazu führen, dass sich das Gift im Organismus ausbreitet. Der Tod der Schauspielerin trat unmittelbar ein.[13]

Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nur 20-50% der Menschen sind genetisch dazu in der Lage, den charakteristischen Bittermandelgeruch wahrzunehmen.[1]
  • Blausäure kommt in der Natur in den Steinen einiger Früchte vor, beispielsweise in Aprikosen, Pfirsichen und Kirschen.[4]
  • Zyankali ist in Form von Blausäurekapseln ein beliebtes Mittel zum Suizid.
  • Blausäure wurde unter dem Namen "Zyklon B" als Vernichtungsmittel in Konzentrationslagern und als Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet.[14]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Sowohl eine Atemmaske als auch die benötigten Riechampullen sollen an gefährdeten Arbeitsplätzen bereit liegen.

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 "Zyankali", Wikipedia, letzter Zugriff am 08. Juli 2012, um 15:01 Uhr.
  2. 2,0 2,1 2,2 "Zyankali" in der GESTIS-Stoffdatenbank, letzter Zugriff am 10. Juli 2012, um 00:02 Uhr.
  3. 3,0 3,1 "Blausäurevergiftung, Wikipedia, letzter Zugriff am 08. Juli 2012, um 16:19 Uhr.
  4. 4,0 4,1 "Blausäure", Wikipedia, letzter Zugriff am 08. Juli 2012, um 16:00 Uhr.
  5. "4-DMAP", Wikipedia, letzter Zugriff am 09. Juli 2012, um 23:03 Uhr.
  6. "Natriumthiosulfat", Wikipedia, letzter Zugriff am 12. Juli 2012, um 23:03 Uhr.
  7. Detektiv ConanEpisode 77 ~ Kogoro beschreibt, wie die Täterin den Tatort von Zyankali reinigte.
  8. Detektiv ConanBand 2: Kapitel 15 ~ Conan findet zusammen mit Kogoro und Ran die Leiche.
  9. Detektiv ConanBand 26: Kapitel 255 ~ Kohei Kamata bricht zusammen, nachdem er von seiner vergifteten Cola getrunken hat.
  10. Detektiv ConanEpisode 205 ~ Heiji erklärt die Wirkungsweise von Zyankali.
  11. Detektiv ConanBand 42: Kapitel 425 ~ Herr Dejima isst ein Stück des Hamburgers und verstirbt kurz darauf.
  12. Detektiv ConanEpisode 93 ~ Conan findet das Zyanid bei den Sachen der Täterin.
  13. Detektiv ConanFilm 8 ~ Yuri starb nur wenige Momente nach Einnahme.
  14. "Zyklon B", Wikipedia, letzter Zugriff am 17. Juli 2012, um 20:03 Uhr.