Arsène Lupin

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3 Hercule PoirotDetektivlexikon — 5 Jules Maigret
Arsène Lupin
Die Figur
Geschlecht Männlich
Wohnort Frankreich
Geburtsjahr 1874
Todesjahr Unbekannt
Detektivlexikon
Band Band 04
Gosho Aoyamas Tipp Der Gentlemangauner

Arsène Lupin wird in Band 04 in Gosho Aoyamas Detektivlexikon vorgestellt.

Information

Ein abgebrühter Gentleman-Dieb, der selbst in den ausweglosesten Notsituationen sein verschmitztes Lächeln nicht verliert. Egal wie stark die Bewachung, egal wie gepanzert der Tresor, er kommt, sieht und stiehlt, und bevor jemand dagegen etwas unternehmen kann, ist er auch schon wieder verschwunden. Er ist ein Meister der Verkleidung, so gut, dass er sich manchmal selbst nicht mehr erkennt. Seine Handschrift und seine Stimme kann er nach Belieben verändern, somit ist es nahezu unmöglich ihn zu schnappen. Selbst als Detektiv ist er schon in Erscheinung getreten und hat dabei auch noch gleich die kniffligsten Fälle gelöst. Wegen seiner unglücklichen Kindheit hat er jedoch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Er hilft den Armen und kämpft gegen die Starken. Und wenn es heißt, einer holden Dame bereitzustehen, dann nimmt er bereitwillig die größten Gefahren auf sich. Ein Ebenbild von Mut und Eleganz, ein unvergesslicher Gentleman und Meisterdieb.

Die Romanfigur Arsène Lupin

Arsène Raoul Lupin ist ein geborener Gentleman. Geboren 1874 als Sohn von Henriette d'Andrésy und Théophraste Lupin, genoss Lupin eine hervorragende Ausbildung in Jura und Medizin, wobei er sich auf die Dermatologie spezialisierte, den Medizinbereich, der sich mit Hauterkrankungen beschäftigt. Neben Latein, Englisch und Griechisch beherrscht er mehrere moderne Sprachen fließend. Er ist Meister der Verkleidungskunst und der Verstellung sowie verschiedener Kampfsportarten, unter anderem Fechten und Boxen. Auch ist er ein ausgesprochener Kunstkenner und Maler. Lupin weiß um sein Genie, und es ist schwer für ihn, bescheiden zu sein. Das Katz-und-Maus-Spiel mit den Gesetzeshütern scheint ihm manchmal wichtiger zu sein, als persönlicher Reichtum.

Lupin verabscheut Gewalt und tötet dementsprechend nur in absoluter Notwehr. Meistens genießt er in den Romanen, wie auch in der realen Welt, die Sympathien der breiten Allgemeinheit, da seine Opfer stets auf sehr fragwürdige Weise zu ihrem Reichtum gekommen sind.

Gegenüber Sherlock Holmes, Englands berühmtestem Meisterdetektiv, zeigt Lupin eine Form des Respekts und der Bewunderung, da dieser der einzige ist, der ihn mehr als einmal in die Enge trieb.[1]

Der Autor Maurice Leblanc

Maurice Leblanc wurde 1864 in Rouen geboren. Seine Mutter starb 1885. Seine Schwester war die Sängerin und Schauspielerin Georgette Leblanc (1869-1941) Schon als Schüler begeistert sich Leblanc für die großen französischen Schriftsteller seiner Epoche, besonders für Gustave Flaubert und Guy de Maupassant, beide wie er aus der Normandie stammend. Für eine literarische Laufbahn gilt es jedoch zunächst, den Widerstand seines Vaters zu brechen, der für den Sohn eine Karriere in der Fabrik einer befreundeten Familie vorsieht. 1885 darf der junge Maurice schließlich ein Jura-Studium in Paris beginnen, das ihm vor allem als Alibi dient, sich fern der väterlichen Obhut intensiver der Schriftstellerei zu widmen.

Mit ersten Zeitungsartikeln, Essais und Besuchen in den einschlägigen literarischen Kreisen gewinnt er die Protektion Maupassants. Seine ersten Romane, am Naturalismus der Goncourts und den Werken Flauberts und Maupassants geschult, verschaffen ihm zwar die Anerkennung der literarischen Elite – wohlmeinende Kritik zum Beispiel von Jules Renard, Léon Bloy und Alphonse Daudet –, jedoch kaum Leser.

Gerschichte und Idee

Die Abenteuer von Arsène Lupin wurden von Maurice Leblanc zwischen 1905 und 1935 in 20 Romanen, zwei Theaterstücken und etlichen Kurzgeschichten beschrieben.

Seine ersten Schritte unternahm Lupin in Fortsetzungsgeschichten, die in dem Magazin „Je Sais Tout“ <franz.> (Ich weiß alles) erschienen. Leblanc soll den Meisterdieb als Gegenstück zum sehr erfolgreichen Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle geschaffen haben – einer der Romane Leblancs heißt Arsène Lupin kontra Herlock Sholmes. Das Vorbild für Lupin ist nach verbreiteter Ansicht der anarchistische Illegalist Marius Jacob.

Auch andere Autoren, vor allem das Autoren-Kollektiv Boileau-Narcejac, von dem fünf Romane vorliegen, veröffentlichten Geschichten um den Meisterdieb Arsène Lupin.

Die Romane der Arsène-Lupin-Reihe stellen eine wichtige Etappe in der Geschichte des Kriminalromans dar, weil sie die Perspektive vom Detektiv zum Kriminellen wechseln und den neuen Typus des Gentleman-Diebes einführen.

Bücher

Bis 1939 erschienen 22 Romane [2], 2 Theaterstücke und etliche Kurzgeschichten rund um Arsène Lupin. 2004 erschien ein Film.

Jahr Originaltitel Deutscher Titel / Übersetzter Titel Weitere Informationen
1905 Arsène Lupin, gentleman cambrioleur Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner
1906 Arsène Lupin contre Herlock Sholmes Arsène Lupin kontra Herlock Sholmes
1907 La lampe juive
1908 L’ aiguille creuse Die hohle Nadel oder Die Konkurrenten des Arsène Lupin / Arsène Lupin und der Schatz der Könige von Frankreich
1910 Huit cent treize, la double vie d’Arsène Lupin 813 – das Doppelleben des Arsène Lupin
1912 Le bouchon de cristal Der Kristallstöpsel oder die Missgeschicke des Arsène Lupin
1912 Le bouchon de cristal Der Kristallstöpsel oder die Missgeschicke des Arsène Lupin
1915 L'Éclat d’obus
1917 Le triangle d’or Das goldene Dreieck
1919 L’ île aux trente cercueils Die Insel der 30 Sägen
1920 Les Dents du tigre
1922 Les huit coups de l’horloge Die Uhr schlägt achtmal / Acht Glockenschläge
1924 La Comtesse de Cagliostro Die Gräfin von Cagliostro oder die Jugend des Arsène Lupin
1927 La Demoiselle aux yeux verts Die Dame mit den grünen Augen
1927 L’agence Barnett et Cie
1928 La demeure mystérieuse
1930 La barre-y-va
1932 La femme aux deux sourires
1932 Le chapelet rouge
1933 Victor de la brigade mondaine
1935 La Cagliostro se venge
1939 Les milliards d’Arsène Lupin

Verschiedenes

Einzelnachweise